So bereiten sich die Gemeinden auf die kalte Jahreszeit vor
Bund und Kanton Luzern haben über eine mögliche Energiemangellage informiert. Dies rief auch die Gemeinden in der Region auf den Plan.
Vor einer Woche gab der Bundesrat an zwei Medienkonferenzen bekannt, dass im Winter infolge des Ukrainekriegs in der Schweiz möglicherweise eine Energiekrise droht. Letzte Woche informierte auch der Kanton Luzern zur aktuellen Lage und veröffentlichte die Webseite Mangellage Energie www.lu.ch/verwaltung/JSD/Mangellage, auf der Bevölkerung und Institutionen sich jederzeit à jour halten können. Auch informierte der Kanton Luzern diese Woche, dass er gegenwärtig bei der kantonalen Verwaltung und den Schulen Sparziele erarbeiten lässt. Seit Ende August auch auch der kantonale Führungsstab wieder im Einsatz. Weiter ruft die Regierung die Bevölkerung dazu auf, Energie zu sparen, damit eine Mangellage gar nicht erst eintrete. Auf die Energiemangellage vorbereiten müssen sich nun auch die Gemeinden und Städte.
Sursee setzte Arbeitsgruppe ein
Die drohende Energiemangellage ist auch bei der Stadt Sursee ein wichtiges Thema. «Stadtrat und Stadtverwaltung nehmen das sehr ernst, wollen ihre Verantwortung wahrnehmen und die Angelegenheit jetzt zügig angehen», sagt Stadtschreiber Bruno Peter auf Anfrage dieser Zeitung. So habe man am vergangenen Montagnachmittag beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, in der die verschiedenen Involvierten der Bereiche mögliche Massnahmen diskutieren. Als Optionen sind gemäss Peter etwa niedrigere Temperaturen in den Büros der Verwaltung und den Schulzimmern oder kürzere Betriebszeiten der Weihnachtsbeleuchtung denkbar. «Am meisten schenkt es ein, den Hebel bei der Wärme anzusetzen», macht der Stadtschreiber klar. Und er betont, dass ein «Jekami» wenig bringe. Um einen möglichst grossen Nutzen daraus zu ziehen, müssten die Massnahmen als Gesamtpaket funktionieren. Die Stadt Sursee werde sich zudem an die Vorgaben des Bundes und des Kantons halten. Ein besonderes Augenmerk richte man auf die Kommunikation gegenüber der Bevölkerung.
Triengen plant drei Stossrichtungen
Bereits in voller Vorbereitung befindet sich die Gemeinde Triengen. Urs Manser, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Gemeindeschreiber in Triengen, erklärt, dass zurzeit drei Stossrichtungen geplant sind. Einerseits wird die Kommunikation zwischen dem Gemeinderat und dem Verband Luzerner Gemeinden (VLG) ausgebaut. Dieser wird gemäss Manser im kantonalen Führungsstab vertreten sein. «Wir gehen davon aus, dass wir vom VLG Empfehlungen erhalten. Zudem werden wir auch bei uns sicher einen Gemeindeführungsstab oder eine Arbeitsgruppe einrichten.» Zusätzlich werde man schauen, wo die Gemeinde energetisch noch effizienter werden kann. «Wir werden eine Analyse der Anlagen machen und das Einsparpotenzial eruieren.» Als zweite Stossrichtung werde sicher auch eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden der Gemeinde stattfinden, etwa in Form von Verhaltensmassnahmen, dass Geräte wie Bildschirme und Drucker abends konsequent abgestellt werden sollen. Dritte Stossrichtung wird die Kommunikation mit der Bevölkerung sein. «Diese wird via Bund und auch via Medien ja bereits stark informiert», so Manser. Der Gemeinde steht dafür ihr hauseigener E-Mail Newsletter sowie das Gemeindeblatt Trinfo zur Verfügung.
Sempach gibt sich noch zurückhaltend
Marcel Hurschler vom Sempacher Stadtrat, Zuständiger für das Ressort Energie, ist im Grundsatz zuversichtlich: «Wir haben eine gute Ausgangslage, da Sempach sich immer mit der Thematik Energie auseinandergesetzt hat, das Energielabel besitzt und nun auch den Gold-Standard anstrebt.» Zur aktuellen Ist-Situation möchte er noch nicht im Detail eingehen. «Wir gehen bewusst noch nicht mit Massnahmen nach aussen, da nun, je nachdem was der Bundesrat sagt, noch unklar ist, was man genau machen wird», erklärt er. «Es werden auf alle Fälle schon Diskussionen geführt mit den kantonalen Instanzen und den Stromwerken, da sind wir in Kontakt», bleibt er allgemein. Sie seien daran, sich intensiv mit der aktuellen Lage auseinanderzusetzen und die Lage detailliert zu beurteilen. «Wenn im Winter Netzabschaltungen tatsächlich ein Thema sind, was jedoch klar einer späteren Stufe entspricht, wird es unterschiedliche Betroffenheiten geben», stellt er klar. «Es wird sicher auch Bereiche geben, wo die Auswirkungen massiv wären. Da kommt es darauf an, ob es sich um eine kurzfristige Abschaltung von maximal vier Stunden oder längere Abschaltungen handelt.» Ganz wichtig ist ihm dabei jedoch: «Wir möchten keine Ängste schüren.» Eine Kommunikation werde zum gegebenen Zeitpunkt erfolgen.