Die Oberkircher SP-Kantonsrätin Meta Lehmann fordert mit einem Postulat Massnahmen, um von Elektroheizungen wegzukommen. (Foto zVg)
Die Oberkircher SP-Kantonsrätin Meta Lehmann fordert mit einem Postulat Massnahmen, um von Elektroheizungen wegzukommen. (Foto zVg)
04.07.2022

Strom-Engpass: Meta Lehmann fordert Massnahmenpaket

von RED (1)

Die Angst vor Stromengpässen im Winter geht um. Belastet ist das Stromnetz über Weihnachten besonders wegen der elektrisch beheizten (Ferien-)Wohnungen. Deshalb fordert die Oberkircher SP-Kantonsrätin Meta Lehmann ein Massnahmenpaket, um von den ineffizienten Elektroheizungen wegzukommen.

Gebäude mit direktelektrischen Widerstandsheizungen zu beheizen ist ineffizient und belastet das Stromnetz ausserordentlich. Immer noch werden im Kanton Luzern rund 4000 Gebäude elektrisch beheizt. Bei vielen dieser Gebäude dürfte es sich um Ferienhäuser oder Mehrfamilienhäuser mit Ferienwohnungen handeln. Diese sind gerade zur kältesten Zeit über Weihnachten und in den Sportferien belegt und beheizt.

«Mit dem notwendigen Umstieg auf eine Stromproduktion auf Basis von einheimischen, erneuerbaren Energieträgern und wegen möglicher europäischer Stromengpässe, weil zu wenig Gas geliefert wird, können wir uns den Luxus von Stromschleudern nicht mehr leisten», schreibt die SP Kanton Luzern in einer Medienmitteilung. Zentralheizungen, die direktelektrisch betrieben werden, müssen gemäss kantonalem Energiegesetz zwar bis 2034 ersetzt sein. Im Gegensatz zu anderen Kantonen ist es im Kanton Luzern jedoch immer noch erlaubt, dezentrale Elektroheizungen – also zum Beispiel solche mit Elektrospeicheröfen in jedem Zimmer – wiederum elektrisch zu ersetzen.

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Finanzieller Anreiz fehlt

Auch einen finanziellen Anreiz, eine dezentrale Elektroheizung beispielsweise durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, gibt es im Kanton Luzern nicht. Wird anstelle der Elektrospeicheröfen eine Wärmepumpe installiert, braucht es ein neues Wärmeverteilsystem dazu. Das ist relativ teuer. Vom kantonalen Energieförderprogramm erhält man dafür jedoch nur einen minimalen Zustupf. Bei einem typischen Einfamilienhaus mit einem Heizleistungsbedarf von 6,5 kW sind es gerade mal 1860 Franken. Das gleiche Gebäude würde in den Kantonen Uri, Waadt oder Wallis 10’000 Franken Unterstützung erhalten.

«Jetzt muss man in einer Gesamtschau prüfen, wie man von den ineffizienten Heizungen wegkommt – am besten mit einer Kombination aus finanziellen Anreizen und Vorschriften», ist Meta Lehmann überzeugt. Deshalb fordert sie von der Regierung die Erarbeitung eines Massnahmenpakets. Dieses sollte auch das Gebot enthalten, dass Ferienhäuser und Ferienwohnungen mit einer ferngesteuerten Regulierung der Raumtemperatur ausgerüstet werden: damit diese nicht beheizt werden, wenn gar niemand da ist. Zahlreiche Kantone kennen diese Vorschrift bereits. Die dafür notwendige Technik ist erprobt und nicht teuer. Die Investitionskosten sind in der Regel innert zwei Jahren über die damit eingesparten Energiekosten amortisiert.


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