Sursee: Sechs Gemeinden finanzieren Schulhaus gemeinsam
Rund 27 Mio. Franken soll das neue Oberstufenschulhaus auf dem Zirkusplatz kosten – zu viel für Sursee. Zusammen haben nun die Gemeinden des Sekundarschulkreises die Finanzierung sichergestellt.
240 bis 250 Jugendliche. Für so viele Sekundarschüler benötigt die Region Sursee bis 2030 Platz. Das entspricht 12 bis 14 zusätzlichen Klassen. Bis im Sommer 2023 soll deshalb auf Surseer Boden ein neues Oberstufenzentrum entstehen (diese Zeitung berichtete). Gemeinsam haben die Gemeinden des Sekundarschulkreises Sursee – Sursee, Schenkon, Geuensee, Knutwil, Mauensee, Oberkirch – vier Jahre lang Standorte und Finanzierungsmodelle evaluiert. Mit dem Entscheid für den Zirkusplatz ist die Standortfrage seit diesem März geklärt. Seit vergangener Woche ist auch klar, wie das Schulhaus finanziert werden soll.
Rückzahlung während 40 Jahren
Das Finanzierungsmodell sieht vor, dass die Gemeinden des Sekundarschulkreises Sursee einen Beitrag an das neue Oberstufenschulhaus zahlen, der die Schülerzahlen der einzelnen Gemeinden berücksichtigt. Die Gesamtkosten von rund 27 Millionen Franken könnten sich ungefähr wie folgt auf die Gemeinden aufteilen:
• Sursee: 10 Mio. Franken
• Oberkirch: 5,4 Mio. Franken
• Geuensee: 4,2 Mio. Franken
• Schenkon: 3 Mio. Franken
• Knutwil: 3 Mio. Franken
• Mauensee: 1,4 Mio. Franken
Gemäss dem Modell führt die Stadt Sursee das Schulhaus in ihrer Buchhaltung und budgetiert sowohl 27 Mio. Franken Investitionsausgaben wie 17 Mio. Franken Investitionseinnahmen durch den Beitrag der Gemeinden. Über 40 Jahre hinweg erstattet Sursee den Gemeinden ihre Investitionen via Schulgeldrechnung vollumfänglich zurück. An den jährlichen Betriebskosten des neuen Schulhauses beteiligen sich diese wie bisher über die Schulgeldbeiträge.
Modellcharakter
Sursees Bildungsvorsteherin Heidi Schilliger bezeichnete das Finanzierungsmodell am Freitag vor den Medien als Meilenstein der vierjährigen Projektphase: «Dass alle Gemeinden des Sekundarschulkreises das neue Schulhaus gemeinsam tragen, ist ein Novum.» Sie hoffe, dass dieses Finanzierungsmodell in der Region Schule mache und nicht einmalig bleibe. Für Oberkirchs Finanzvorsteherin Karin Schnarwiler hat das Projekt Modellcharakter: «Es zeigt, dass die Region bereit ist zu wachsen, sich gemeinsam zu entwickeln und die Auswirkungen des Wachstums gemeinsam zu tragen.»
«Kein Plan B»
Aufgrund der Höhe der Beiträge muss die Bevölkerung in Sursee, Schenkon und Geuensee über die Investition befinden. Dass die Stimmbürger das gemeinsame Projekt bachab schicken könnten, glaubt Heidi Schilliger nicht: «Wir sind überzeugt, dass die Bevölkerung hinter dem Schulhaus steht.» Einen Plan B gebe es nicht. Im Frühling 2019 kürt eine Jury das Gewinnerprojekt aus dem laufenden Architekturwettbewerb.