32 Bushaltestellen liegen auf Surseer Boden, keine davon ist derzeit behindertengerecht. Symbolbild dz
32 Bushaltestellen liegen auf Surseer Boden, keine davon ist derzeit behindertengerecht. Symbolbild dz
28.02.2019

Sursee: Stadt baut erste Bushaltestellen ab 2020 um

32 Bushaltestellen liegen auf Surseer Boden, keine davon ist derzeit behindertengerecht. 2020 saniert die Stadt die ersten Haltestellen. Der Fahrplan bis 2023 ist allerdings sportlich.

Der öffentliche Verkehr (öV) muss bis spätestens 2023 behindertengerecht sein. So will es das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG), das 2004 in Kraft trat. Nicht nur bei Bahnhöfen, auch an Bushaltestellen müssen Hindernisse für Menschen mit einer Behinderung beseitigt oder zumindest verringert werden. Das möglichst autonome Bewegen im öffentlichen Verkehr ist das Ziel. Dazu gehört das Anpassen der Bushaltestellen, damit der ungehinderte Einstieg für Rollstuhlfahrer oder ältere Menschen mit Rollatoren möglich ist. Neu soll die Höhe der Bushaltekanten auf 22 Zentimeter normiert werden.
Im Finanzplan 2019–24 hat die Stadt Sursee die notwendigen finanziellen Mittel eingestellt, um alle Bushaltestellen auf Gemeindegebiet zu sanieren. Insgesamt 32 Haltekanten umfasst das öV-Busnetz von Sursee. 24 davon befinden sich an Gemeindestrassen und müssen von der Stadt angepasst werden. Für acht Haltekanten, die an Kantonsstrassen liegen, zeichnet der Kanton verantwortlich. Fünf Haltestellen auf Gemeindegebiet werden bereits heute, im Rahmen laufender Projekte, behindertengerecht geplant.

Migros und Oberer Graben zuerst
«Zurzeit gibt es keine behindertengerechte Bushaltestellen. Bis 2023 müssen grundsätzlich alle umgebaut sein», sagt Hans Schmid, Bereichsleiter Bau und Unterhalt der Stadt Sursee. Aufgrund des unterschiedlichen Personenaufkommens an den Bushaltestellen sieht die Stadt eine Etappierung vor. Zu den ersten Haltestellen, welche sie ab 2020 anpasst, gehören jene bei der Migros und beim Oberen Graben. Auch der neue Busbahnhof, der in den kommenden Jahren beim Bahnhofplatz realisiert wird, wird BehiG-konform sein.
Ob die Stadt bis Ende 2023 alle Bushaltestellen sanieren kann, ist allerdings fraglich. Weitere Projekte im Perimeter der Bushaltestellen wie Strassensanierungen oder Werkleitungsbauten können das Bauprogramm beeinflussen. So liegt die Baubewilligung für die Sanierung des Strassenzugs Frieslirain und damit der Bushaltestelle noch nicht vor, auch der neue Busbahnhof liegt noch in einiger Ferne. Es sei deshalb durchaus möglich, dass es zu Verzögerungen oder Verschiebungen kommen könne, so Schmid.

Keine Ersatzlösungen geplant
Gemäss Behindertengleichstellungsgesetz müssen die Gemeinden angemessene Ersatzlösungen anbieten, wenn sie aus wirtschaftlichen, umwelt- oder sicherheitstechnischen Gründen auf die Sanierung gewisser Haltestellen verzichten. Dies sei nicht vorgesehen, so Schmid. «Grundsätzlich wollen wir alle Haltestellenkanten umbauen.»
Die Machbarkeitsstudie der Stadt sieht Ausgaben von rund 6,5 Millionen Franken vor – plus/minus 30 Prozent –, wenn alle Bushaltestellen saniert werden.


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