Die Siegerinnen und Sieger aller Kategorien mit Regierungspräsident Guido Graf (ganz links) und Regierungsrat Fabian Peter (ganz rechts). (Foto zVg)
Die Siegerinnen und Sieger aller Kategorien mit Regierungspräsident Guido Graf (ganz links) und Regierungsrat Fabian Peter (ganz rechts). (Foto zVg)
15.09.2022

Surseer und Trienger Weine unter den Besten

von RED (1)

Zum 5. Mal fand die Weinprämierung «Die besten Zentralschweizer Weine» statt. Unter den Besten befinden sich auch Weine aus Sursee und Triengen.

44 Weine sind in diesem Jahr eingereicht worden. Das sind deutlich weniger als in den Vorjahren. Der Grund sind die schwierigen Bedingungen im Jahr 2021. Frost, Hagel und Falscher Mehltau reduzierten die Ernte um rund 60 Prozent. Angesichts dieser ausserordentlichen Situation ist die eingereichte Anzahl Weine für die Zentralschweiz beachtlich. Die eingereichten Weine wurden in einer Vorselektion von einem Profi-Panel unter der Leitung von Martin Wiederkehr, Geschäftsführer Weinbauzentrum Wädenswil, bewertet. Mit einem 20-Punkte-System wurden je drei Finalweine in den Kategorien Weisswein sortenrein, Weisswein Assemblage, Rotwein sortenrein, Rotwein Assemblage und Rosé-Federweiss-Blanc de Noir ausgewählt. Anfang September degustierte und bewertete eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Politik und der Weinszene die nominierten Weine und kürte die fünf Kategoriensieger.

Ausgewogene Verteilung

Die 15 nominierten Weine verteilen sich wie folgt auf die Weinbauregionen der Zentralschweiz: Vier stammen aus dem Gebiet Vierwaldstättersee, vier aus dem Seetal, sechs aus der Region Sempachersee und eine Nomination stammt aus dem Kanton Obwalden. Alle nominierten Weine verfügen über die kontrollierte Ursprungsbezeichnung AOC.

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Die Bilanz der Region Sempachersee sieht sehr gut aus: In der Kategorie Weisswein Assemblage gewann der J Muscat Sec 2021, Weinbau Mariazell, Sursee. Nominiert wurden der Trienger Gaukler 2021, Weinbau Barmet & Zihler, Triengen, und der T Green Blanc 2021, Weinbau Mariazell, Sursee. In der Kategorie Rotwein sortenrein wurde der Gamaret Barrique 2020, Weinbau am Tannberg, Schenkon, nominiert. In der Kategorie Rotwein Assemblage gewann der Trienger Türstetrunk 2019, Weinbau Barmet & Zihler, Triengen.

«Klein, aber fein»

«Klein, aber fein», so lautet das kurz zusammengefasste Statement für die Weinprämierung 2022. «Es existieren auch feine Differenzierungen im Bereich der Fülle und der aromatischen Nachhaltigkeit», ergänzt Martin Wiederkehr, Juryleiter der Weinprämierung 2022. Die Frucht und die Intensität der Weissweine hat es dem Gremium nicht einfach gemacht, einen Weisswein als Sieger zu wählen, da alle der Jury vorgelegten Muster eine sehr hohe Qualität aufwiesen. Dieses hohe durchschnittliche Niveau ergibt ebenfalls hohe Durchschnittsnoten bei den sortenreinen Weissweinen wie auch bei den Assemblagen. Bei den Rotweinen war es nicht zu übersehen, dass der mengenmässige sehr geringe Ertrag im Jahrgang seinen Tribut forderte. Es überrascht deshalb auch nicht, dass die Siegerweine nicht aus dem Jahrgang 2021 stammen. Die Entscheidung bei den Rotweinen war denn auch klarer. «Die hohe durchschnittliche Klasse aller Weissweine und die individuelle Klasse in den Rotweinen werden die Bekanntheit der Zentralschweizer Weine weiter stärken», so der hocherfreute Branchenpräsident der Deutschschweiz, Martin Wiederkehr.

Potenzial für 2022 vorhanden

Der Zentralschweizer Weinbau verfügt über eine einzigartige Weinvielfalt von etwa 60 verschiedenen Weinsorten. Es ist erwähnenswert, dass in der Zentralschweiz der Anteil an pilzwiderstandsfähigen Sorten mit 36 Prozent schweizweit an der Spitze liegt. Zum Vergleich: Schweizweit sind es nur drei Prozent. Beim Anteil von Bioweinen liegt die Zentralschweiz mit 15,5 Prozent im schweizerischen Durchschnitt von knapp 16 Prozent.

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Der warme Frühling führte zu einem frühen Austrieb der Weinreben. Frostschäden blieben 2022 glücklicherweise aus. Die Blüte begann bereits Ende Mai, also rund drei Wochen früher als im Vorjahr. Der trockene und heisse Sommer waren für die Reben offensichtlich kein Problem, sprich die Reben lieben solche Wetterbedingungen sogar. Leider gab es auch dieses Jahr punktuell einige Hagelschäden, diese sind jedoch nicht vergleichbar mit denjenigen des Vorjahrs. Die Ernte begann bereits Ende August und ist momentan in vollem Gange. Sie wird 2022 mit voraussichtlich rund 600 Tonnen 2,5 Mal höher ausfallen als im Vorjahr und dürfte von hervorragender Qualität sein. Die Witterung im Verlauf der weiteren Ernte kann dies ebenfalls noch beeinflussen.


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