Verbesserungsvorschläge haben es schwer
Das öV-Angebot in der Region Sursee bleibt 2019 im Wesentlichen unverändert. Aus diversen Gründen konnten die meisten der in der Fahrplanvernehmlassung vorgebrachten Begehren nicht erfüllt werden. Doch es gibt Anlass zur Vorfreude.
Beim kommenden Fahrplanwechsel vom 9. Dezember betreffen nur wenige Änderungen die Region Sursee. Auf der Postautolinie Sursee–Triengen verdichtet sich das Angebot werktags am Abend sowie am Wochenende morgens und abends. Und auf jener vom Bahnhof zum Campus Sursee entsteht von Montag bis Freitag bis 23 Uhr ein durchgehender Halbstundentakt und am Wochenende ein Stundentakt.
Wesentlich zahlreicher waren die Eingaben von Privatpersonen beziehungsweise Organisationen bei der Vernehmlassung zum Fahrplan 2019, welche die Region betreffen. Bis auf wenige Ausnahmen wurden alle von den zuständigen Gremien abgelehnt.
Die Trassen sind knapp
Beim Bahnangebot erschallte einmal mehr der Ruf nach der Einführung des Halbstundentakts auf der Relation Luzern–Sursee–Bern–Genf. Dies sei aufgrund der Kapazitätsengpässe auf den Zufahrten zu den Bahnhöfen Luzern und Bern unmöglich, richtet die SBB aus. Immerhin versuche man, mit Verstärkungswagen der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Der Halbstundentakt ist jedoch für den Bahn-Ausbauschritt 2025 vorgesehen – bekanntlich auf Kosten der Direktverbindung nach Basel. In diesem Zusammenhang nimmt man die Anregung, die direkte Verbindung aus Basel wenigstens bis Sursee laufen zu lassen, zur Kenntnis.
Auch der Vorschlag einer direkten Verbindung von Luzern über Sursee und Zofingen nach Zürich ist chancenlos – aufgrund der begrenzten Trassenver-
fügbarkeit sei diese nicht umzusetzen, ohne dass ein bestehendes Angebot abgebaut werden müsste.
Sursee speist bald beim Reisen
Einmal mehr abgeschmettert wurde die Forderung, alle Eurocitys, Inter-citys und Interregios – auch jene Richtung Gotthard-Basistunnel – in Sursee, dem zweitwichtigsten öV-Knoten im Kanton Luzern, halten zu lassen. Als Begründung führt die SBB die zu knapp bemessenen Fahrzeiten der Gotthard-Züge ins Feld. Wie aus dem Kommentar zu einem weiteren abgelehnten Begehren hervorgeht (und somit von der SBB bestätigt wird), sollen die Interregios Luzern–Sursee–Bern–Genf mittelfristig (nach 2020) in Intercitys umgewandelt werden, wobei auch der Einsatz eines Speise- oder Bistrowagens vorgesehen ist.
Kritisiert wird in einer weiteren Eingabe der Umstand, dass die S8 Sursee–Olten lediglich im Stundentakt verkehrt und in Sursee eine sehr lange Stillstandzeit von 44 Minuten hat. Der Halbstundentakt würde diese Stillstandzeit sinnvoll nutzen lassen und die Kapazität des Bahnhofs Sursee entlasten, so das Argument. Gemäss SBB würde indessen der Halbstundentakt der S8 zu Konflikten mit dem Regio-Express Luzern–Olten führen und die direkten Verbindungen zwischen den Räumen Wiggertal, Sempachersee und Luzern gefährden. Immerhin weist man darauf hin, dass geplant ist, die S8 ab dem 15. Dezember 2019 in Olten mit der S29 zu verknüpfen, was eine umsteigefreie Verbindung von Sursee nach Aarau ermöglicht und die Stillstandzeit in Sursee reduziert.
Vorderhand auch kein Thema ist aufgrund von Kapazitätsengpässen und Konflikten mit anderen Zügen der Viertelstundentakt auf der S1 Sursee–Luzern–Baar. Der Einsatz von Doppelstockzügen komme auf dieser Linie ebenfalls nicht in Frage, weil dadurch die Zeiten für den Fahrgastwechsel verlängert würden, so die SBB.
Bus besser auf Schule ausrichten
Bei den Buslinien konzen-trieren sich die Eingaben auf die (zu) knapp bemessenen Anschlusszeiten zwischen Bussen (Sursee–Nottwil–Ruswil bzw. Beromünster–Sursee) und Zügen im Bahnhof Sursee zur Hauptverkehrszeit sowie auf den nicht auf die Schulzeiten ausgerichteten Fahrplan der Linien Sursee–Büron–Schlierbach–Etzelwil und Sursee–Triengen. Wie der Verkehrsverbund Luzern (VVL) darlegt, müssten in Büron Wartezeiten von 17 bis 18 Minuten eingelegt werden, um die Busse der jeweils anderen Linie abzuwarten. Mit einer späteren Abfahrtszeit in Etzelwil würden die Zugs- und Busanschlüsse in Sursee verloren gehen, so der VVL weiter. Die beiden Linien seien in ein öV-Gesamtsystem eingebunden und stellten nicht nur in Sursee, sondern auch in Schöftland diverse Anschlüsse sicher.