Wasserknappheit zwingt Sportplatz in die Knie
Unter der anhaltenden Hitze und Trockenheit leiden nicht nur Mensch und Tier. Auch die Fussballplätze in der Region darben. Besonders stark trifft es jenen des SC Eich.
Mittwochmorgen, auf dem Eicher Sportplatz im Brand. Das Thermometer kitzelt bereits wieder an der 25-Grad-Marke. Hans Buholzer streicht mit seinen Fingern über die dürren, eingerollten Grasstummel des Fussballfelds: Tau. «Wenig, aber immerhin», meint der Leiter des technischen Diensts der Gemeinde Eich.
Der Fussballplatz des SC Eich im Brand darbt derzeit besonders, die anhaltende Trockenheit hat ihm ein braun-gelbes Kleid übergeworfen. Noch bis am Dienstag vergangener Woche hat Buholzer den Platz alle zwei Tage mit rund 60 bis 70 Kubikliter Wasser bewässert. Nun zwang die angespannte Situation bei der Wasserversorgung die Gemeinde zum Handeln: Sie stellte die Bewässerung ein und sperrte den Sportplatz.
Bewässern oder Wasser sparen?
«Eine absolute Ausnahmesituation», kommentiert Buholzer, der sowohl für die Wasserversorgung der Gemeinde als auch für den Unterhalt des Sportplatzes zuständig ist, diese Massnahme. «Die Gemeinde kann den Sportplatz jedoch nicht weiterhin intensiv bewässern, wenn sie die Bevölkerung im selben Atemzug dazu anhält, Wasser zu sparen», erklärt er das Dilemma. Diese Woche hat die Gemeinde allen Eicher Haushaltungen ein Schreiben zukommen lassen, in welchem sie die Bevölkerung auffordert, nicht unnötig Wasser zu verbrauchen. Neben dem Sportplatz hat sie auch allen Brunnen auf Gemeindeboden das Wasser abgestellt.
«Wir hoffen auf die Vernunft der Bevölkerung, was das Wassersparen anbelangt», sagt Buholzer. Bisher hat das geklappt: Die 1300 Kubikliter Wasser pro Tag, die Eich von der Korporation Sempach bezieht, hat sie bisher nicht überschritten. Zum Glück, liesse sich sagen: Würde sie mehr verbrauchen, stiege der Wasserpreis merklich – von 1.90 Franken pro Kubikliter auf 370 Franken. Dies sei mitunter ein Grund, weshalb man auf das Bewässern des Sportplatzes verzichte, so Buholzer. «Natürlich haben wir Verständnis für die Leidtragenden wie den SC Eich. Würde die Gemeinde den Sportplatz aber jetzt zum Spielen freigeben, müsste er im Herbst kostspielig instand gesetzt werden.»
SC Eich trainiert in Sempach
Nicht glücklich über die fehlende Bewässerung ist man beim SC Eich. «Jedoch sind uns und der Gemeinde die Hände gebunden. Mehr als auf baldige Niederschläge hoffen können wir nicht», schreiben die Co-Präsidenten des SC Eich, David Häller und Mauro Bättig, in einer Stellungnahme. Sollte sich an dieser Situation nichts ändern, sei es fraglich, ob die Fussballsaison Mitte August auf dem Sportplatz im Brand starten könne. «Auch Testspiele und Trainings müssen vorläufig abgesagt oder auf die Sportplätze anderer Vereine verschoben werden», so die Präsidenten weiter. Dies sei wiederum mit Kosten verbunden.
Für die Saisonvorbereitung ist die 1. Mannschaft nach Sempach ins Seeland ausgewichen, für die rund 150 Junioren zeichnete sich bisher noch keine Lösung ab.