50 Franken pro Einwohner für Veloparking in Sursee
Knutwil wächst, aber an der Gemeindeversammlung vom 1. Juni, wo es um die Rechnung 2021 ging, war davon nichts zu spüren. Ein Glück für die 34 anwesenden Stimmberechtigten: Der Gemeinderat lud die zwei Prozent vom Rösslisaal ins «Rössli» und offerierte ein Getränk.
Die Rechnung 2021 der Gemeinde Knutwil schliesst mit einem Gewinn von 1,56 Millionen Franken ab. Budgetiert war ein solcher von 171’000 Franken. Der Hauptgrund: höhere Steuereinnahmen, vor allem Erbschaftssteuern. Kein Grund, übermütig zu werden. Roland Zürcher, im Gemeinderat für die Finanzen zuständig, warnt: «Wir sind auf positive Abschlüsse angewiesen, die das Eigenkapital äufnen.» Andernfalls schwände letzteres, denn Knutwil hat kräftig investiert, was die Pro-Kopfverschuldung stark steigen liess: von 203 Franken 2019 auf 3165 Franken 2021, bei einem kantonalen Grenzwert von 870 Franken. Ohne Spezialfinanzierung läge sie noch höher: 4631 Franken. Immerhin: Dank Überschüssen in den letzten Jahren verfügt Knutwil über ein Vermögen von knapp 14 Millionen Franken.
Investitionen schlagen zu Buche
Warum dieser Anstieg der Verschuldung? Knutwil hat investiert. Da schlagen Projekte wie die Mehrzweckhalle Chrüzacher – vorgesehene Inbetriebnahme Februar, Einweihung 17. Juni 2023 – und die Anlage Seebli (Feuerwehr, Werkhof, Fussballplatz) zu Buche. Deshalb stehe auch eine Reduktion des Steuerfusses in den nächsten Jahren nicht zur Diskussion. Diskussionsstoff bot die Liegenschaft Troxler, nicht wegen des Kaufs durch die Gemeinde; vielmehr wurde von einem Votanten die Informationspolitik von Behörden und Geschäftsleitung kritisiert.
Durch den Rücktritt von Hans Wymann braucht die Controlling-Kommission ein neues Präsidium. Die Versammlung wählte mit Martin Habermacher, 43, Jurist beim Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern, seit zehn Jahren mit seiner Familie in St. Erhard wohnhaft, zum Präsidenten dieses Gremiums. Da Martin Habermacher bereits Mitglied der Controlling-Kommission ist, bleibt vorderhand ein Sitz in dieser Kommission (zwei bis vier Mitglieder) vakant. An der nächsten Gemeindeversammlung kann dieser Sitz wieder besetzt werden.
Gemeindepräsidentin Priska Galliker umriss die Gemeindestrategie 2022 bis 2032 als «Fahrplan» auch für das Legislaturprogramm 2022 bis 2026. Sie tat dies anhand von sechs Leitsätzen, die sie konkretisierte. Ein Beispiel: Knutwil lebt die Gemeinschaft. Die Mehrzweckhalle steht in diesem Zusammenhang, da sie den Vereinen dient. Jene haben die Möglichkeit, sich am Neuzuzügeranlass im August zu präsentieren.
Knutwil will über Beitrag selber entscheiden
Lob erhielt der Gemeinderat für seine Haltung gegenüber den finanziellen Erwartungen der Stadt Sursee, was die Beteiligung am Veloparking beim Bahnhof Sursee betrifft. Priska Galliker monierte eine fehlende «partnerschaftliche Zusammenarbeit». Dies im Vergleich zur Beteiligung Knutwils am neuen Sekundarschulhaus in Sursee. Es gehe nicht an, ein halbes Jahr vor der Abstimmung mehrere 100'000 Franken zu erwarten. «Wir haben immer gesagt: Wir sagen, was wir geben», sagte Galliker. Der Gemeinderat Knutwil hat nun entschieden: 50 Franken pro Einwohner. Die Gemeinde hat gut 2300 Einwohner, womit ein Betrag von über 100'000 Franke resultiert.
Zu einer aufsichtsrechtlichen Anzeige in einer Bausache konnte der Gemeinderat sich nicht äussern: Amtsgeheimnis, Datenschutz, laufendes Verfahren. Ursula Sommerhalder, im Gemeinderat für das Bildungswesen zuständig, informierte über die Rezertifizierung des Unicef-Labels «Kinderfreundliche Gemeinde». Unter anderem soll mit Büron, Geuensee und Mauensee mit «Midnight Sports» an Samstagabenden die Bewegung der Jugendlichen gefördert werden.
«Wir sind auf den Seeblick angewiesen»
Martha Roos, für Soziales zuständig, tritt nach acht Jahren zurück und wird ab September durch Thomas Felder ersetzt. Für sie ist im Zusammenhang mit dem neuen Spitalstandort die Zukunft des Seeblicks in Sursee ein Thema: «Wir sind auf den Seeblick angewiesen.» Knutwil ist nicht allein: Auch Geuensee, Mauensee und Schenkon haben keine eigenen entsprechenden Angebote.
Zur Zeit lebten sechs Personen aus der Ukraine in Knutwil; maximal sollte die Gemeinde 38 Personen Wohnraum bieten. Peter Boog, fürs Bauen zuständig, informierte über den Wärmeverbund mit Holzschnitzeln in St. Erhard: «Der Kran steht.» Lokale Waldbesitzer haben die Möglichkeit, Holz zu liefern. Und Heiner Hummel lieferte den letzten Antrag: Die Gemeinde solle doch die Teilnehmenden für einen Schlummertrunk ins «Rössli» einladen, wo eben die neuen Wirtsleute angefangen haben. Priska Galliker: «Das möchemer!»
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