Beat Felder zum zweiten Mal zuoberst auf dem Podest
Beat Felder von Weinbau Mariazell in Sursee hat geschafft, was noch keinem Winzer vor ihm gelungen ist: Am nationalen Weinwettbewerb, dem Grand Prix du Vin Suisse, gewann er zum zweiten Mal in Folge in der Kategorie «weisse Assemblagen».
Ein turbulentes, ja dramatisches Weinjahr fand mit der Preisverleihung des Grand Prix du Vin Suisse 2020 seinen positiven Höhepunkt. Die Coronakrise setzt dem Schweizer Weinbau zu. Wegen geschlossener Restaurants und abgesagter Anlässe sind die Keller nach wie vor gut gefüllt. In dieser Situation erhält der Grand Prix du Vin Suisse eine noch grössere Bedeutung als bisher. So ist er die wichtigste Plattform, um den heimischen Weinen ein klares Qualitätsimage im hart umkämpften Markt zu verleihen. Dass dies auch die Winzerinnen und Winzer so sehen, zeigt die mit 3071 eingereichten Weinen aus 513 Kellereien überdurchschnittlich hohe Beteiligung am diesjährigen Wettbewerb.
Mitte August 2020 verkosteten in Sierre VS rund 160 Weinfachleute während einer Woche die eingereichten Weine und vergaben dabei die insgesamt 947 begehrten Gold- und Silbermedaillen. Auch bestimmten sie in 13 Kategorien jene sechs bestbewerteten Weine, die in die Finalrunde einzogen. Diese insgesamt 78 Finalweine wurden Anfang September 2020 von einer international besetzten Jury erneut bewertet.
Weinmacher von Amtes wegen
Mit seinem «J» Muscat sec 2019 wurde Beat Felder von Weinbau Mariazell in Sursee in den vergangenen Ausgaben des Grand Prix du Vin Suisse viermal nominiert. 2019 und 2020 schaffte er es in der Kategorie «weisse Assemblagen» zuoberst aufs Podest. Seine Assemblage der Sorten Muscat Olivier und Solaris vermochte die Juroren zu überzeugen. «In der Nase überaus ausdrucksstark, ja expressiv, mit Noten von Rosenblüten, Irisch Moos, Muskatgewürz, weissen Blüten und Litschi. Im Gaumen ungemein finessenreich, saftig und ausgewogen. Sehr animierend, weil frisch im Finish», lautet ihr Verdikt.
«Die Freude ist riesig», sagt Beat Felder. «Dass mein Wein die Walliser in den Schatten stellt, erstaunt mich sehr.» Beat Felder ist der einzige Winzer der Zentralschweiz, der am Grand Prix du Vin Suisse regelmässig ausgezeichnet wird. «Den Titel widme ich meinen Helfern und dem Weinbau in der Zentralschweiz, der mit viel Herzblut betrieben wird», sagt der Herr über 90 Aren Reben. Seit 33 Jahren Rebbaukommissär der Weinregion Luzern/Zentralschweiz, ist er Winzer im Nebenerwerb. Dies jedoch aus Leidenschaft. Jeden Tag streift er durch die Kulturen, hat ein geschultes Auge für sich ankündigende Probleme und warnt von Amtes wegen seine Winzerkollegen. Jede Woche informiert er mit seinem Rebmail, was im Rebberg vor sich geht und welche Massnahmen getroffen werden können.
Eine Schweizer Weinperle
Am 11. November erscheint übrigens der zweite Band der Buchreihe «Winzer, Wein und Küche». Acht Nominierte des Grand Prix du Vin Suisse hat der Journalist und Autor Gabriel Tinguely darin porträtiert. Darunter auch den Kategoriensieger Beat Felder von Weinbau Mariazell in Sursee.