Das Untertor mit mittelalterlichem Gepräge im Atomzeitalter
Das Untertor von 1674 wurde mit der Autobahneröffnung 1980/81 entlastet. Fast gleichzeitig entstand die Ringstrasse. Rund zehn Jahre zuvor reduzierte die neue Umfahrungsstrasse Sursee–Oberkirch bereits den Verkehr.
Sursee und der Verkehr ähnelt einer Beziehung: Es gibt Auf und Abs. Zum einen profitierte die Stadt durch den Warenverkehr vom Norden in den Süden oder umgekehrt. Andererseits litt die Bevölkerung gerade nach Aufkommen des Automobils an Lärm und Gestank. Nicht zu unterschätzen ist ebenfalls die Unfallgefahr.
Umfahrung Sursee–Oberkirch
Einen wesentlichen Fortschritt brachte die Umfahrungsstrasse Sursee-Oberkirch, dessen Bau 1969/70 startete. Das Schweizer Fernsehen filmte 1969 in Sursee und befragte die Jugend, was sie von der Entlastung beim Untertor hält. Eingeleitet wurde der Film so: «Sursee ist ein Städtlein, dass sein mittelalterliches Gepräge bis ins Atomzeitalter retten konnte.»
Rund zehn Jahre später konnte die Stadt Sursee die Ringstrasse – zuerst nördlich, etwas später östlich – eröffnen, was die Altstadt erheblich vom Verkehr entlastete. Und die Autobahneröffnung – Teilabschnitt Sursee–Emmen 1980, Teilabschnitt Sursee–Dagmersellen 1981 – lenkte den Fern- und Warenverkehr endgültig auf die richtigen Bahnen.
Autobahn oder Nationalstrasse
Noch ein Wort zum Wort Autobahn, das mit der Eisenbahn im Zusammenhang steht. Offiziell heisst diese Kategorie Nationalstrassen. Als erste Autobahn der Schweiz gilt die am 11. Juni 1955 eröffnete Ausfallstrasse Luzern-Süd.