Die Stille soll ein Ende haben
Fünf Luzerner Parlamentarier verschiedener Couleur setzen sich gemeinsam für eine sofortige Aufhebung des Lockdowns ein. Initiant ist Thomas Meier aus Schenkon.
Seit gut einem Jahr kämpft die Welt gegen das Coronavirus. Inzwischen scheinen viele Menschen die einschneidenden Einschränkungen satt zu haben. Letzte Woche überreichte der Zürcher Jungfreisinnige Leroy Bächtold dem Bundesrat eine Petition, die die sofortige Aufhebung des Lockdowns fordert. Von den 244’712 Unterschriften stammen 13’127 aus dem Kanton Luzern.
Rückkehr zur Normalität
«Der Wind hat auch bei uns gedreht», ist FDP-Kantonsrat und Unternehmer Thomas Meier aus Schenkon überzeugt. «Eine Mehrheit der Bevölkerung kann gewisse Einschränkungen nicht mehr nachvollziehen und wünscht sich eine Rückkehr zur Normalität. Leider hat die Politik darauf noch ungenügend reagiert.»
«Schutzkonzepte reichen»
Zusammen mit vier weiteren Kantonsparlamentariern richtet Meier deshalb den dringenden Appell an den Bundesrat, per 1. März 2021 nicht nur die Geschäfte, sondern alle Restaurants (inkl. Innenbereich) zu öffnen – natürlich unter der Bedingung, dass sie die vorgesehenen Schutzmassnahmen strikte einhalten können.
«Wofür sonst haben Unternehmen und Gewerbe Hunderte Millionen Franken in Schutzmassnahmen investiert?», fragt sich SVP-Kantonsrätin Jasmin Ursprung. Die junge Udligenswilerin zeigt sich zudem darüber besorgt, dass die Lernenden in Gastronomie und Detailhandel durch den Lockdown in ihrer Ausbildung gebremst werden.
Die gesundheitlichen Risiken einer Aufhebung des Lockdowns sind gemäss Andras Özvegyi, grünliberaler Kantonsrat aus der Stadt Luzern, jetzt kalkulierbar: «Wir alle schützen uns und andere mit Hygienemitteln, Schutzmasken und Abstand. Das sollte reichen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.»
«Zuversicht verbreiten»
Dass die Moral in der Bevölkerung sinkt, stellt auch CVP-Kantonsrat und Hotelier Ferdinand Zehnder aus Luzern fest: «Die Schweizerinnen und Schweizer haben gelernt, mit dem Virus umzugehen. Sie wollen und können nicht monatelang wie in einem Bunker leben.» Zudem hätten Gastrounternehmer wie er auch eine soziale Verantwortung gegenüber den Gästen und ihren Mitarbeitenden wahrzunehmen.
Das sieht Urban Frye, Kantonsrat der Grünen, genau gleich: «In meinem kleinen Hotel auf Rigi-Kaltbad können wir Leute beherbergen und verpflegen. Daneben steht ein Restaurant, das dieselben Schutzvorkehrungen hat wie wir, aber keine Gäste empfangen darf.» Das sei eine Verzerrung des Wettbewerbs und schlicht nicht nachvollziehbar.
Aufschwung auch im Kopf
Mit ihrem Appell für einen sofortigen Ausstieg aus dem Lockdown wollen die fünf Luzerner Kantonsräte dazu beitragen, dass die Bevölkerung wieder zuversichtlicher in die Zukunft schauen kann. «Denn der Aufschwung beginnt im Kopf», sagt Thomas Meier.