Der durchschnittliche Lohn von Frauen und Männern im privaten Sektor mit der jeweils höchsten abgeschlossenen Ausbildung im Jahr 2018. Je nach beruflicher Stellung, ob mit oder ohne Kaderfunktion, kann der Lohn höher oder tiefer ausfallen. (Hochrechnung auf Basis einer Stichprobe, gerundete Werte). (Foto Bundesamt für Statistik)
Der durchschnittliche Lohn von Frauen und Männern im privaten Sektor mit der jeweils höchsten abgeschlossenen Ausbildung im Jahr 2018. Je nach beruflicher Stellung, ob mit oder ohne Kaderfunktion, kann der Lohn höher oder tiefer ausfallen. (Hochrechnung auf Basis einer Stichprobe, gerundete Werte). (Foto Bundesamt für Statistik)
07.07.2020

Frauen verdienen 17 Prozent weniger

von RED/KUL

Die Luzerner verdienten 2018 hundert Franken weniger als der Schweizer Durchschnitt, zeigt die Lohnstrukturerhebung des Bundesamt für Statistik. Ebenfalls verdienten Frauen im Schnitt 17 Prozent weniger als Männer.

Im Durchschnitt 6100 Franken verdienten die Beschäftigten in Luzerner Privatunternehmen des 2. und 3. Sektors im Jahr 2018. Hundert Franken mehr als 2016. Der gesamtschweizerische Medianlohn lag bei 6200 Franken. Am besten verdienten die Beschäftigten des Kanton Zürich mit durchschnittlich 6700 Franken pro Monat. Das Schlusslicht bildete das Tessin mit 5200 Franken, zeigt die Lohnstrukturerhebung, die vom Bundesamt für Statistik alle zwei Jahre bei einer repräsentativen Auswahl an Unternehmen durchgeführt wird.

Ebenfalls hält die Statistik fest, dass die Frauen  Prozent weniger als die Männer. Im Mittel erhielten die Frauen 5400, die Männer 6500 Franken. Seit 2016 habe sich dieser Wert kaum verändert.

aaa

Männer auf oberster Kaderstufe übervertreten

Die Differenz sei teilweise mit Unterschieden bei lohnrelevanten Personen-, Arbeitsplatz- und Unternehmensmerkalen begründbar. Zum Beispiel verfügten erwerbstätige Frauen tendenziell über einen weniger hohen Bildungsabschluss, besetzten seltener Kaderstellen und arbeiteten auch häufiger in Tieflohnbranchen. Ob Universität, Fachhochschule, höhere Berufsbildung, mit oder auch ohne abgeschlossener Berufsbildung – laut Lustat verdienten Männer aller Ausbildungsniveaus in Privatunternehmen des 2. und 3. Sektors im Durchschnitt deutlich mehr als Frauen. Dies habe unter anderem damit zu tun, dass Männer öfters Kaderpositionen bezögen als Frauen. Speziell auf der obersten Kaderstufe seien Männer deutlich übervertreten. 

Frauen haben Lohnzenit mit 40 Jahren erreicht

Während des Karriereverlaufs steigen die Löhne der Männer über einen längeren Zeitraum an und sind im Mittel auch höher, als die Löhne der Frauen. Dies hänge unter anderem mit den unterschiedlichen Erwerbsbiografien zusammen. Zu Beginn beider Karrieren sei der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern kaum vorhanden. Mit zunehmenden Alter jedoch nehme die Differenz zu. Bis ins Alter von 50 Jahren findet bei den Männern eine klare Lohnsteigerung statt: von 5300 in den Zwanzigern bis zu 7100 Franken Ende der Vierziger. Bei Frauen nehme der Medianlohn vor allem im Alter von 20 bis 39 Jahre am stärksten zu: von 4800 bis zu 5800 Franken. «Frauen erreichen den Lohnzenit also bereits vor dem 40. Altersjahr», sagt die Statistik. Bis zur Pension steige der Lohn dann kaum mehr an.

Als möglichen Grund für die schlechtere Lohnentwicklung nennt die Statistik familienbedingtes Kürzertreten im Beruf. Mit einem Unterbruch der Erwerbstätigkeit oder Reduktion auf ein Teilzeitpensum machten Frauen oft nicht dieselben beruflichen Entwicklungsschritte wie die Männer.

bbb

Tiefster Lohn in Gastrobranche

Der tiefste Medianlohn findet sich im Gastgewerbe mit 4500 Franken pro Monat. Die Branche weist auch die kleinste Lohnspanne aus: die mittleren 50 Prozent der Löhne liegen zwischen 4000 und 5200 Franken. Auch in den Branchen «Bergbau, Steine, Erden» sowie «Verkehr, Lagerei» sind die Lohnspannen eher klein. Dagegen grössere Lohnspannen von teilweise bis zu 4000 Franken gibt es hauptsächlich in den Branchen des 3. Sektors. Beispielsweise in den Branchen «Erziehung, Unterricht», «Finanzen, Versicherungsdienstleistungen» sowie «freiberufliche, technische, wissenschaftliche Dienstleistungen».


Schon gelesen?

Anzeigen

Zum E-Paper

Lesen Sie unser wöchentlich erscheinendes E-Paper und tauchen Sie ein in spannende Reportagen, Politkrimis und erfahren Sie das Neuste aus Ihrer Gemeinde.

zum ePaper

Meistgelesen

Instagram