Bänz Friedli bediente im Somehuus alle erdenklichen Themen, Gefühle und Stimmungen. (Foto zVg)
Bänz Friedli bediente im Somehuus alle erdenklichen Themen, Gefühle und Stimmungen. (Foto zVg)
20.02.2022

Fulminanter Auftakt mit viel Lokalkolorit

von Gabi Bucher

Nach einem leicht verzögerten Saisonstart – zwei Anlässe mussten Corona-bedingt abgesagt werden – startete das Surseer Kleintheater Somehuus am Mittwoch vergangener Woche sein Frühlingsprogramm mit einer Lesung von Bänz Friedli.

Auf der Bühne im roten Sessel sitzt Bänz Friedli, ein paar Bücher und ein Glas Wasser auf dem Tisch. Das Glas Wasser stehe für seriöse Dichterlesung, witzelt er. Es dauert keine fünf Minuten, und schon hat er das Publikum in der Hand. Das mag einerseits daran liegen, dass das Haus endlich wieder mal voll ist, andererseits aber auch daran, dass etliche im Saal bereits bei seinem Auftritt vor 10 Jahren dabei gewesen waren. Damals lernte er nach der Vorstellung im Foyer, wie man Fixleintücher richtig zusammenlegt. Die «Surseer Methode», nennt er es, aber auf diese Geschichte wolle er jetzt nicht zurückkommen, kommt aber laufend darauf zurück, sehr zum Vergnügen seines Publikums.

Keine Lesung im üblichen Sinn

Eine Lesung im üblichen Sinn war es nicht, eher ein Mix aus kabarettistischen Einlagen und Kolumnen aus seinem Buch «Der Wal im See». Die kabarettistischen Einlagen waren gespickt mit Lokalkolorit, das zieht immer, und Friedli ist ein Meister darin. Nichts wurde ausgelassen, vom Namen «Somehuus» über den Gansabhauet, den Mann aus Sursee, die Fussballerin Lara Dickenmann bis hin zum katholischen Humor musste alles hinhalten. Daneben plauderte er über Aktuelles und Persönliches wie seine erste Bahnfahrt nach Corona, die Nebeneffekte von Schwarzwurzel, mehr oder weniger schmeichelhafte Leserbriefe und seine eher dürftigen Leistungen beim Fussball als «hängendes Mittelfeld». Während bei diesen Texten oft schallend gelacht wurde, hatten seine zwar durchaus auch amüsanten Kolumnen oft etwas Tiefgründiges und Feinsinniges, das einen nachdenklich lässt. Ein mehr als gelungener Abend quer durch alle erdenklichen Themen, Gefühle und Stimmungen. Man hätte Bänz Friedli noch lange zuhören können!

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Komödiantisches Verwirrspiel

Weiter gehts in der Saison des Somehuus vom 16. März bis am 9. April mit der Eigenproduktion «Die Kunst der Komödie oder Aug am Schlüsselloch» nach dem Stück von Eduardo de Filippo. Das Publikum kann sich freuen auf eine hochstehende Komödie, eine doppelbödige Farce über das Theater, in welcher Fiktion und Wirklichkeit ständig miteinander verschwimmen. Bis am Schluss weiss man nicht, ob die Stadtbürger, die sich bei der neu eingesetzten Präfektin vorstellen, vom Theaterdirektor instruierte Schauspieler oder wirklich Amtsarzt, Apotheker und Lehrerin sind.

Ein Hoch auf die Freundschaft

Am Freitag, 29. April, präsentieren die Sömli (1. bis 4. Klasse) unter der Leitung der Theaterpädagogin Carina Wallimann ihr neues, selbstentwickeltes Stück «Hinter der Wand». Am Samstag, 7. Mai, singt die Band Silberbüx ein Hoch auf die Freundschaft mit «Spure im Sinn», ein Detektivkonzert für Spürnasen mit heissen Ohren ab fünf Jahren. Der Gitarrist Giovanni Russo, seit Jahren Lehrer an der Musikschule Region Sursee, zeigt am Samstag, 14. Mai, sein Können in einem Konzert mit Stücken aus Südamerika, Spanien, Italien und Deutschland.

Vielschichtiges Projekt

Am 20. Mai startet das Projekt «Schratteflue – Teufel, Hengst und Jungfrau». Gespielt wird das multimediale Kunstprojekt mit Live-Film, Chor und Erzähler im Stadttheater Sursee. Es geht auf eine Reise durch das Höhlensystem des Bergs. Parallel dazu finden zwischen Mai und Juli Höhlenwanderungen am Originalschauplatz, der Schrattenflue, statt (Infos dazu unter www.erlebnisnatur.ch). Gleichzeitig eröffnet das Somehuus am 18. Mai mit einer Vernissage die Ausstellung mit vielfältigen Objekten und Materialien, die bei der Recherche und der Entwicklung des Projekts zusammengekommen sind. Dazu sind Fotografien von Christian Hartmann zu sehen, der das Projekt begleitet hat.

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Zum Saisonende am Samstag, 11. Juni, stellt «schön&gut», das vielfach ausgezeichnete Schweizer Duo, sein neues poetisches und politisches Kabarettprogramm «Aller Tage Abend» vor. Dieser sechste Streich von «schön&gut» vereint einmal mehr Wortwitz, Gesang, geistreiche Satire und grenzenlose Fantasie.


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