Über die Erweiterung der Schulanlage St. Martin entscheidet das Surseer Stimmvolk am 9. Juni an der Urne. (Visualisierung zVg)
Über die Erweiterung der Schulanlage St. Martin entscheidet das Surseer Stimmvolk am 9. Juni an der Urne. (Visualisierung zVg)
22.05.2024

Schule St. Martin: Bildungskommission und Rektor nehmen Stellung

von Claudia Bossert, Präsidentin Bildungskommission/Philipp Calivers, Rektor Stadtschulen Sursee

In der Ausgabe von vergangener Woche empfahl die SVP Stadt Sursee den Sonderkredit für die Erweiterung der Primarschule St. Martin zur Ablehnung. Nun nehmen die Präsidentin der Bildungskommission und der Rektor der Stadtschulen zur Medienmitteilung der SVP Stellung.

Am 9. Juni stimmen die Surseerinnen und Surseer über den Sonderkredit für die Erweiterung und Erneuerung der Schulanlage St. Martin ab. In einer Medienmitteilung («Surseer Woche» vom 16. Mai) begründet die SVP der Stadt Sursee ihre ablehnende Haltung damit, dass hier eine «Luxus-Schule» gebaut werde. Die SVP schreibt und suggeriert den Leserinnen und Lesern, dass der Sonderkredit von 30,665 Millionen Franken für die geplanten zusätzlichen fünf Klassenzimmer benötigt werde und somit ein Klassenzimmer 6,13 Millionen Franken kosten würde. Mit dieser Aussage werden die Stimmberechtigten in die Irre geführt. Sie ist komplett falsch.

Tatsache ist, dass mit dem Sonderkredit die über 40 Jahre alten und längst abgeschriebenen Pavillons sowie die aufgrund des aktuellen Schulraummangels aufgestellten Not-Container ersetzt werden und insgesamt Räumlichkeiten für 14 Klassen neu gebaut werden. Ebenso sind im Sonderkredit weitere für den Schulbetrieb notwendige Räumlichkeiten (Turnhalle, Tagesstrukturen, Mehrzweckraum, Sportplätze und Aufenthaltsräume im Freien) enthalten. Diese können auch für Vereine, vom Quartier und von der gesamten Bevölkerung genutzt werden. Die Kosten von 30,665 Millionen Franken für alle die obgenannten Räumlichkeiten sind absolut mit jenen von ähnlichen Projekten vergleichbar und in keiner Weise ein «Luxus-Projekt». Vergleiche mit zufällig beigezogenen Projekten aus anderen Gemeinden entbehren jeglicher Grundlage, da die Rahmenbedingungen bei jedem Projekt komplett verschieden sind.

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Investitionen sind budgetiert

Verwirrung und Desinformation stiftet die SVP in ihrer Mitteilung auch mit der Aussage, dass beim beantragten Sonderkredit für die Erweiterung der Schule St. Martin Budgetkredite von 11,357 Millionen Franken «wegen Verzögerungen» vom Jahr 2023 auf 2024 übertragen worden seien. Diese Kreditübertragungen, die in der Investitionsrechnung 2023 ausgewiesen sind, haben überhaupt nichts mit dem Sonderkredit für die Erweiterung der Schule St. Martin zu tun. Tatsache ist, dass die Investitionen von 30,665 Millionen Franken in den Jahren 2024 bis 2030 erfolgen werden und auch für diese Jahre budgetiert sind.

Die SVP bemängelt weiter, dass die Details zu den jährlichen Folgekosten von 1,653 Millionen Franken fehlen würden. Tatsache ist, dass diese Folgekosten in der Botschaft des Stadtrats zum Sonderkredit auf Seite 18, Punkt 9.4, aufgelistet sind. Diese teilen sich auf in Abschreibungskosten, Verzinsungen und Kosten für den Betriebsunterhalt. Sie sind in der Botschaft in acht Teilkostenpunkten nachvollziehbar aufgeschlüsselt.

«Unverständliche Falschaussagen»

Es sei darauf hingewiesen, dass für dieses Bauprojekt alle Parteien in der Baukommission vertreten sind und somit laufend über den Planungsprozess informiert werden. Die Parteien können sich aktiv einbringen – so auch die SVP. Umso unverständlicher sind derartige Falschaussagen.

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Die Bildungskommission und die Schulführung der Stadt Sursee weisen die in der Medienmitteilung gemachten irreführenden Falschaussagen der SVP klar zurück und empfehlen den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern die Annahme des Sonderkredits für die Erweiterung und Erneuerung der Primarschulanlage St. Martin. Dieser sorgfältig geplante und kalkulierte neue Schulraum ist dringend nötig, damit aufgrund der in den nächsten Jahren weiter steigenden Schülerzahlen der erforderliche Schulraum in der notwendigen Qualität vorhanden sein wird.


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