Das weltbekannte Stück «At worlds end» von Hans Zimmer heimste den grössten Applaus ein. (Foto Kevin Sieber)
Das weltbekannte Stück «At worlds end» von Hans Zimmer heimste den grössten Applaus ein. (Foto Kevin Sieber)
27.11.2019

Stadtmusik sorgte für Gänsehaut

von Kevin Sieber

Anspruchsvolle Stücke, entfesselnd vorgetragen, sorgten für klangliche Höhepunkte. An den Jahreskonzerten im Campus ging die Stadtmusik Sursee die sprichwörtliche Extrameile.

Die Ankündigung war fast schon angsteinflössend. Ziemlich sicher erzeugte sie Spannung bei den Besuchern, was sie wohl erwartete. Präsidentin Sara Steiner liess zusammen mit ihren Musikanten den Worten Taten folgen, als sie gross ankündigte, dass das Konzert den Abgrund streifen werde, aber immer auch helle, offene Schimmer hervorblinzeln würden. Gesagt getan also, im wahrsten Sinne des Wortes.

Waren teils total dunkle, düstere und mystische musikalische Züge im Programm, wandelte es sich stets wieder in ein helleres, freundlicheres Gesicht um. Mit einem roten Faden der Extraklasse war der Besucher vom ersten bis zum letzten Ton total gefesselt. Gefesselt von der Stimmung, welche die Stadtmusik Sursee am vergangenen Wochenende im Konferenzsaal des Campus Sursee auf die Bühne zauberte.

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Mal langsam, mal schnell. Dann wieder emotional, verträumt und romantisch, ehe wiederum mit viel Druck und Power performt wurde. Die Stadtmusikanten überzeugten von A bis Z und zeigten auf eindrückliche Art und Weise, zu was sie musikalisch in der Lage sind.

Unkonventionelle Klangbilder

Düster eröffnet mit dem Stück «Nostradamus», beeindruckte die Ouvertüre. Sehr dicht im Klang und doch die einzelnen Klangbilder überzeugend ausphrasiert. Dies alles war gepaart mit hymnischen Melodien, die zeitweise an chorische Klänge erinnerten. Entfesselt aufspielende Musikanten also, die mit viel Druck und Power begannen.

Stilistisch ganz anders kam das Stück «As the moon whispers» daher. Jenes Stück, das im Hintergrund mit einem Mondbild auch visuell für einen Farbtupfer sorgte. Romantisch verspielte Melodien wurden von Dirigent Thierry Rau und seinen Musikanten mustergültig und brillant ausgearbeitet. Wahrlich ein Gänsehautmoment, ehe mit dem dritten Stück ein Highlight des Abends folgte. Mit «Sinfonietta Nr.2» präsentierte die Stadtmusik Sursee ein erstes Mal ihr Selbstwahlstück, mit welchem sie im Juni kommenden Jahres am Luzerner Kantonal-Musikfest in Emmen antreten werden.

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Ein herausforderndes Stück, «mit welchem wir in unserer Kategorie gewinnen wollen», so die ehrgeizige Zielsetzung. Es ist gespickt mit diversen kleinen Soli, welche dem Stück das gewisse Etwas verliehen. Die speziellen, teils unkonventionellen Klangbilder begeisterten auf der ganzen Linie.

Unerwartete Gesangseinlage

Als nach der Pause mit «Voyage to the end of the earth» mit schrägen Klängen eröffnet wurde, wusste der Besucher sofort wieder, für welches Konzertmotto sich die Stadtmusikanten entschieden haben. Ein Stück, das aus musikalischen Bildern besteht und mit den Klängen eine Geschichte erzählt.

Mit jenem Stück wurde quasi für Hans Zimmers «At World’s End» aus Pirates of the Caribbean den roten Teppich mustergültig ausgelegt. Das weltbekannte Stück heimste dann auch den grössten Applaus ein. Mit einer unerwarteten Gesangeinlage zu Beginn, gepaart mit Filmausschnitten, enorm viel Power und Kraft. Mitreissend und leidenschaftlich gespielt.

Letzteres kann auch für «Seis Manuel» gesagt werden, das südländische Anleihen hatte und karibische Lebensfreude vermittelte. Die pure Spielfreude der Stadtmusikanten begeisterte. Vor allem die Rhythmus-Sektion konnte sich mehr als nur auszeichnen. Abgeschlossen wurde das Konzert mit dem «Glöckner von Notre Dame».


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