Fasnächtler erlebten einen ausgelassenen Schluss
Zum 40. Mal organisierte Hedy Wyss die «Behindertenfasnacht». Jetzt ist Schluss. Das schwindende Interesse bei den jüngeren Menschen mit Behinderung, zu viel Rummel für die Älteren und ihr eigenes voranschreitendes Alter sind der Grund.
Der Einladung zum Fasnachtsball, der ursprünglich ein privater Anlass war und zunächst in der eigenen Wohnung gefeiert wurde, später in eine Beiz ausgelagert wurde und in den letzten Jahren immer im Kirchensaal Büron stattfand, waren noch einmal sehr viele Freunde und Gäste gefolgt. Für gute Unterhaltung sorgten viele verkleidete Gruppen und einzelne «Geuggel». Es gab gleich mehrere Gruppen mit wunderschöne, farbigen Clowns, eine Gruppe die auf «Solar- und Windenergie setzte», verschiedene Älpler, eine Hexe, und noch einige andere Voll-Kostümierte.
Die Roggenzunft Schlierbach war mit ihrem Zunftmeister Marcel Troxler und einer grossen Gruppe an Zünftlern vertreten. Für musikalische Unterhaltung am Abend sorgten Alleinunterhalter «Pauliero», die Band «El Coto» und die Borgguugger Büron.
Lob und Dank für Organisatorin
Als Dankeschön für die langjährige Organisation und das Gastrecht überreichte der Präsident der Roggenzunft Hedy Wyss einen Blumenstrauss und ein kleines Präsent. Die Borggugger Büron ehrten sie mit einem grossen Bild, und auch die «El Coto»-Band bedankte sich mit einem Geschenk und einem Ständchen. In ihrer bescheidenen Art fiel es Hedy Wyss sichtlich schwer, die Dankesreden und das Lob richtig zu geniessen. Gleich mehrmals versuchte sie, wieder hinter das Büffet zu flüchten.
Die Stimmung an diesem letzten Fasnachtsball für Menschen mit Behinderung war ausgelassen. Es wurde getanzt, geschunkelt, und eine Polonaise durfte natürlich auch nicht fehlen. Für besonders grossen Wirbel sorgten die Schnappesel aus Schlierbach, die kurz vor der Demaskierung auftauchten und die Anwesenden in Angst und Schrecken versetzten. Laut juchzend versuchte der eine oder andere den gefrässigen Eseln zu entkommen.
Wiedersehen am Umzug
Am Schluss war der Abschied von den Gästen ein wenig wehmütiger als in den Jahren zuvor. Der etwas andere Fasnachtsanlass ist nun Geschichte. Was aber nicht heisst, dass die über 80-jährige Hedy Wyss keine Fasnacht mehr feiert. Bei der Zunft verabschiedete sie sich mit den Worten: «Wir sehen uns am Sonntag beim Umzug.»