Kandidiert zum dritten und voraussichtlich letzten Mal: Bildungsvorsteherin Heidi Schilliger. (Foto Ana Birchler-Cruz)
Kandidiert zum dritten und voraussichtlich letzten Mal: Bildungsvorsteherin Heidi Schilliger. (Foto Ana Birchler-Cruz)
21.03.2020

«Offenheit und Wachheit sind zentral»

von Dominique Moccand

Heidi Schilliger möchte für Kontinuität im Stadtrat sorgen. Die Finanzen seien zwar spannend, doch vom Bildungsressort wollte sie sich nie trennen.

Wenn Stadtpräsident Beat Leu (CVP) und Bauvorsteher Bruno Bucher (FDP) Ende August zurücktreten, liegt es an Jolanda Achermann (SP) und Heidi Schilliger (FDP), das Fähnlein der Bisherigen hochzuhalten. Für Kontinuität im Stadtrat und im Ressort zu sorgen, unter diesem Gesichtspunkt hat sich Schilliger entschieden, erneut zu kandidieren. «Das Amt im Stadtrat ist vielfältig und spannend, die Freude an dieser Aufgabe möchte ich weiterleben und weitergeben», sagt die Bildungsvorsteherin.

Offenheit und Wachheit seien zentral für eine Stadträtin oder einen Stadtrat, betont sie. «Der Stadtrat muss die Anliegen der Bevölkerung mit allen Sinnen aufnehmen und sorgfältig prüfen, aber auch signalisieren, dass er nicht für alles eine Lösung parat hat.» Heidi Schilliger hofft, dass der Stadtrat in seiner neuen Zusammensetzung als starkes Team , .

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Für sie selbst wird die dritte Amtszeit voraussichtlich die letzte sein. «Man soll dann aufhören, wenn einem die Aufgabe noch Freude macht. Ich starte mit Elan in die dritte Runde, möchte nach zwölf Jahren im Stadtrat einer anderen engagierten Person zur Verfügung stellen.»

Wechsel stand nicht zur Debatte

Seit Michael Widmers vorzeitigem Rücktritt im Januar leitet Heidi Schilliger interimistisch das Finanzressort. Hat sie nie mit einem Wechsel geliebäugelt? Schilliger lacht: «Den tieferen Einblick in die Finanzen finde ich sehr interessant. Einen Ressortwechsel habe ich mir im vergangenen Herbst grundsätzlich überlegt, aber Bildung, Kultur und Sport sind absolut meine Ressorts», sagt sie. Und in diesen gab es in den vergangenen Jahren nicht wenig zu tun.

Die «Bildungsministerin» führt exemplarisch die Schulraumplanung ins Feld. Allen Lernenden aus Sursee und Umgebung ausreichend Platz für Schule, Tagesstrukturen, Musikschule und sportliche Aktivitäten zur Verfügung zu stellen, sei fast ein Wettlauf mit der Zeit. Das neue Sekundarschulhaus auf dem Zirkusplatz stelle dabei nur ein Puzzleteil, aber ein wichtiges dar.

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«Die Art und Weise, wie die Gemeinden des Sekundarschulkreises das neue Schulhaus gemeinsam finanzieren, ist die Zukunft», ist Schilliger überzeugt. Nur so könnten Investitionen verursachergerecht im Ballungsgebiet Sursee verteilt werden. «Die Grundbereitschaft der Gemeinden, Infrastrukturen miteinander zu tragen, ist eine Voraussetzung, die es vermehrt einzufordern gilt.»

Investitionen werden Heidi Schilliger, sollte sie gewählt werden, auch die nächsten vier Jahre begleiten. Denn mit dem Wachstum von Sursee steigt auch die Zahl der Primarschüler und die Nachfrage nach Sportanlagen. In beiden Bereichen seien die Planungen am Laufen, so Schilliger. «Das vierte Sek-Schulhaus hat bei seiner Öffnung genug Platz, um Primarklassen aufzunehmen. Das gibt uns wertvolle Zeit, die nächsten Erweiterungsetappen zu planen.» Der Fokus liege hier in erster Linie auf dem Schulhaus St. Martin, das ausgebaut werden soll.

Was passiert mit dem Stadion?

Was die Planung weiterer Sportanlagen anbelange, gelte es, die Bedürfnisse der Vereine abzuholen und regional zu koordinieren. Eine Knacknuss, die es dabei zu bewältigen gibt: die Zukunft des Schlottermilch-Stadions.

«Bleibt das Stadion oder nicht?», stellt Schilliger die Gretchen-Frage. Denn soll der Betrieb auf weitere Jahre hinaus gewährleistet werden, seien kurz- bis mittelfristig Investitionen notwendig. Deshalb müsse diese Frage zügig geklärt werden. Unabhängig davon, wie es mit dem Stadion aber weitergeht: Ein öffentlicher Raum soll das Areal auf der Schlottermilch auf jeden Fall bleiben, betont Heidi Schilliger.

Egal ob Schulraumplanung, Sportanlagen, Kultur- oder öffentliche Räume: Blickt die Bildungsvorsteherin auf die vergangenen vier Jahre zurück, stellt sie fest, dass das Bewusstsein für partizipative Prozesse in der Politik und der Verwaltung gewachsen ist. «Die Stadt plant nicht am grünen Tisch, und das soll auch in Zukunft so sein.»


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