11.12.2021

Blasorchester reiste einmal um die Welt

von Lukas Bucher

Die Feldmusik Triengen und die Musikgesellschaft Neudorf begeisterten unter der Leitung von Marius Brunner mit einer musikalischen Reise um die Welt. Dies soll der erste Schritt zu einem gemeinsamen Auftritt am kantonalen Musikfest in Emmen 2022 sein. 

Die Freude über den gelungenen Auftritt war bei allen gross. Sowohl das Publikum wie auch die rund 60 Musizierenden auf der Bühne im Forum Triengen genossen am vergangenen Dienstag den Auftritt sichtlich. Kein Wunder: Nach bald zwei Jahren Pandemie und monatelanger behördlich verordneter musikalischer Abstinenz war es ein erster Schritt in Richtung Normalität.

Bringt Menschen zusammen

Das Konzert trug den Übertitel «Folk Songs», und der Abend war ein schöner Beweis, dass Musik Menschen vereint, sie zusammen singen und tanzen lässt. Es war kein Volksmusik-Abend, sondern ein Abend mit Musik verschiedener Völker. Durchaus musikalisch modern angehaucht. Vom amerikanischen Doppelkontinent ging die musikalische Reise über die alte Welt bis in den fernen Osten.

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Der Besuch der fernen Kulturkreise lohnte sich sehr. Traditionelle Melodien und Texte verschiedenen Ursprungs wurden neu arrangiert oder stilistisch nachgeahmt.

Rot und blau vereint in einer Musik. Die Feldmusik Triengen und die Musikgesellschaft Neudorf bilden das Blasorchester Triengen-Neudorf.  (Foto Lukas Bucher)

Die Reise begann in Südamerika mit «Espíritu» des Kolumbianers Victoriano V. Rincón. Es war kein Warmlaufen – im Gegenteil. Die beiden vereinigten Musikkorps waren hier gleich vom ersten Takt an gefordert. Dann ging es weiter in den Norden, in die USA, nämlich ins Gebiet des Shenandoah Parks in Virginia. Die Musik liess die Zuhörer in Gedanken über die grünen Täler und ursprünglichen Flüsse und Wasserfälle gleiten.

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Viel Spielfreude gezeigt

Die dreisätzige English Folk Songs Suite von Ralph V. Williams führte zurück nach England. Es war eine musikalische Collage aus verschiedenen Melodien und Rhythmen. Und zeigte schön auf, dass das neue Orchester schon viele Qualitäten aufweist. Die Einsätze erfolgten präzise und das grosse Korps verfügte über einen ausgezeichneten Korpsklang.

Der jugendliche Schwung des Dirigenten Marius Brunner übertrug sich offensichtlich auf die Aufführenden, die mit grossem Engagement und sichtlicher Spielfreude ans Werk gingen. Moderiert wurde der Abend von Manuel Burkhard, der mit viel Sachkenntnis und einer Brise Schalk durchs Programm führte.

Die Premiere des Blasorchsters Triengen-Neudorf gelang.  (Foto Lukas Bucher)

Natürlich durfte ein heimatlicher Abstecher nicht fehlen. «Dr Heimatvogel» von Thomas Trachsel war eine wunderschöne musikalische Ode an die Schweiz. Ein echter Höhepunkt des Abends war bestimmt die Weiterreise nach Japan. «Yagi-Bushi» ist ein traditionelles japanisches Volkslied, das der Komponist Naohiro Iwai in ein sehr cleveres Gewand kleidete.

Das Orchester löste hier die Anforderung, praktisch jederzeit und unmittelbar vom Pathos zur schieren Zerbrechlichkeit und Transparenz wech-seln zu können, mit Bravour.

Eine Zugabe mit Marsch

Den Abschluss bildete «Balkan Dance» des Westschweizers Etienne Crausaz. Starke Rhythmen und oft grosse musikalische Höhepunkte sind typisch für den großartigen und abwechslungsreichen Musikstil des Balkans.

Etienne Crausaz hat einige dieser Elemente verwendet und sie mit Elementen aus der Rockmusik vermischt. «Balkan Rock» aus Triengen – eine geradezu ideale Kombination.

Das erfreute Publikum forderte eine Zugabe. Mit «Second Century March» entliess das Blasorchester Triengen-Neudorf seine Besucher mit einem brillanten Marsch des US-Amerikaners Alfred Reed.


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