Urs Niffeler präsidierte das OK «200 Jahre Mauensee» mit 13 Veranstaltungen im ganzen Jahr, (Foto Ana Birchler-Cruz)
Urs Niffeler präsidierte das OK «200 Jahre Mauensee» mit 13 Veranstaltungen im ganzen Jahr, (Foto Ana Birchler-Cruz)
29.12.2019

Er war der Motor von «200 Jahre Mauensee»

von Thomas Stillhart

13 Anlässe säumten das Jubiläumsjahr «200 Jahre Mauensee». An vorderster Front packte Urs Niffeler an und lernte dafür sogar Alphorn spielen.

Urs Niffeler erscheint am 11. Dezember mit Krawatte an der Gemeindeversammlung. Politik ist an diesem Abend zweitrangig. Im Zentrum steht der Abschlussapéro «200 Jahre Mauensee». Zuvor bekommt er Blumen und Geschenke. Niffeler amtierte als OK-Präsident des Jubiläumsjahres. Gemeindepräsidentin Esther Zeilinger dankt ihm. Applaus.

1991 zurück nach Mauensee

Mauensee und Urs Niffeler, das ist wie eine lange Liebe. Im Weiler Bognau wurde sein Vater Franz geboren, und die Mutter Iris Niffeler-Stöckli ist auch Mauenseerin. In den Ferien bei den Grosseltern lernte er seine Heimatgemeinde kennen, denn Urs Niffeler wuchs in Emmenbrücke und Sursee auf. Die Schulen besuchte er in Sursee. 1978 bauten seine Eltern ein Zweifamilienhaus im «Chotten», wo er aber nur kurz wohnte und bald für die Ausbildungen wegzog. Erst Jahre später, 1991, kehrte er mit der eigenen Familie, drei Kindern und Ehefrau Denise, zurück nach Mauensee.

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Eindrücke der Jubiläumsfeier «200 Jahre Mauensee»

Urs Niffeler machte eine Grundausbildung und Weiterbildungen im Gesundheitswesen. Mehrere Weiterbildungen in Agogik, Betriebswirtschaft und Management folgten. Er war Personalchef bei der Zeit AG, führte Unternehmen und Pflegeheime und stand dem Gesundheitsamt des Kantons Aargau vor. Seit Mai 2018 ist er Direktor des 4-Sterne Superior Kurhotel & Residenz Sonnmatt in Luzern.

Der Mittelweg hiess parteilos

2008 suchte Mauensee einen neuen Gemeindepräsidenten. «Eigentlich hatte ich nach acht Jahren als Schulpflegepräsident genügend öffentliche Ämter bekleidet und wollte mich auf Familie und Beruf konzentrieren, aber ich wurde von einem halben Dutzend Leuten ermuntert, zu kandidieren.» Sein Vater gehörte der konservativen, seine Mutter der liberalen Partei an. Er wählte den Mittelweg, blieb parteilos. Anfang September 2008 übernahm er das Gemeindepräsidium.

Auf der politischen Agenda jener Tage standen die Abklärungen über eine Fusion mit Sursee und anderen Gemeinden zuoberst. Urs Niffeler stand mittendrin. Einen Schlussstrich zogen die zuletzt verbliebenen vier Gemeinden Geuensee, Knutwil, Mauensee und Sursee Anfang 2011. «Luzern überraschte uns kurz vor den Gemeindeversammlungen mit dem Diktum, der Fusionsvertrag müsse von den Exekutiven unterschrieben der Stimmbevölkerung an der Urne unterbreitet werden.» Dies war keiner der vier Gemeinden uneingeschränkt möglich.

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In seiner achtjährigen Amtszeit entwickelte sich die Gemeinde rasant. «Wir machten eine Zonenplanrevision, arrondierten viele Gebiete wie etwa die Vogelmatt und verfolgten die Strategie des verdichteten Bauens bereits vor der Abstimmung über das Raumplanungsgesetz.» Der finanzielle Turnaround mit Steuersenkungen und schwarzen Abschlüssen resultierte.

Schloss: Wahrzeichen und Kleinod

Noch im Dreier-Gemeinderat tauchte am Horizont langsam das Jahr 2019 auf. «Jetzt haben wir dann den 200. Geburtstag der Gemeinde», stellte der Gemeinderat Jahre vorher fest. Das Jubiläumsjahr kam ins Mehrjahresprogramm, um nicht vergessen zu gehen.

Im August 2016 endete die Amtsperiode und Urs Niffeler demissionierte. Bereits 2017 bildeten einige Mauenseer und Vertreter des Gemeinderats das OK «200 Jahre Mauensee». Das Präsidium übernahm Urs Niffeler, um den aktuellen Gemeinderat zu entlasten. Zudem liess ihn die damals im Gemeinderat getroffene Absicht, das Gemeindejubiläum gebührend zu feiern, nicht so schnell los.

Im Vereinsraum diskutierten über 40 Personen 2017 erste Ideen. «Eine Variante wäre ein grosses Jubiläumsfest gewesen, doch zeichnete sich bald ab, dass wir mehrere Veranstaltungen über das ganze Jahr organisieren wollten», erinnert sich Urs Niffeler. Wichtig sei gewesen, dass auch Esther Zeilinger im OK vertreten war. Er wurde Kopf der Jubiläumswanderung, alt Gemeindeammann André Mettler verantwortete das Gesamtfest vom September, alt Gemeindepräsident Franz Peter das Jubiläumsbuch und Josef Niffeler das temporäre Museum im alten Spritzenhaus. Urs Niffeler schrieb im Buch das Kapitel «Schloss Mauensee – Wahrzeichen und Kleinod».

10 Prozent halfen mit

Am 5. Januar gings los mit dem Neujahrsapéro bei Schneefall, Punsch und Glühwein vor der Kapelle. Buchvernissage, Museumseröffnung, Jubiläumswanderung, Jubiläumsfeier usw. folgten Schlag auf Schlag. Marco Kunz sang gratis, 150 Mauenseer – zehn Prozent aller Einwohner – unterstützten das OK. «Das war grandios.» Am Jubiläumsfest leitete Toni Ulrich erstmals das ad hoc Alphornsextett Mauensee. Urs Niffeler wurde von diesem rechtzeitig zum Auftritt gedrängt und getrimmt.

Im Rückblick etwas herauszustreichen, fällt ihm schwer. «Das ganze Jahr stand im Zeichen der Begegnungen, und Mauensee zeigte eindrücklich, dass es Freiwillige mobilisieren und festen kann.» Niemand der Freiwilligen hätte ihn gefragt, was er oder sie für den Einsatz bekomme, das sei gelebte Gemeinschaft.

An der Gemeindeversammlung dankte Urs Niffeler: «Wichtig war, dass wir das erreicht haben, was das OK von Anfang an wollte: Leute zusammenbringen, Begegnungen und Kontakte ermöglichen, einander kennenlernen und gemeinsam feiern.» Gut gelungen und unfallfrei.


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