Das Karate-League-Turnier in Sursee vom 14./15. März (im Bild Fabienne Kaufmann 2019, links) fällt vorerst ins Wasser. (Foto Manuel Arnold/Archiv)
Das Karate-League-Turnier in Sursee vom 14./15. März (im Bild Fabienne Kaufmann 2019, links) fällt vorerst ins Wasser. (Foto Manuel Arnold/Archiv)
04.03.2020

Harter Schlag für das Karate-Turnier

von Manuel Arnold

Das nationale Gipfeltreffen der Freunde der japanischen Kampfkunst in Sursee fällt dem Coronavirus zum Opfer. Organisator Piero Lüthold hat den Schaden – und seit Mittwoch einen Ersatztermin.

Um die 700 Karatekas kämpfen jedes Jahr Mitte März am Swiss-Karate-League-Turnier in der Stadthalle um die Qualifikation für die Schweizermeisterschaft. Das hätte in diesem Jahr nicht anders sein sollen – bis Bundesrat Alain Berset am vergangenen Freitag allen Sportveranstaltungen mit mehr als 1000 Partizipanten einen Riegel vorschob, zwecks Corona-Prophylaxe. Piero Lüthold, Leiter der Karateschule Sursee und Organisator des Swiss-Karate-League in der Stadthalle, erfuhr am K1-Turnier in Salzburg vom bundesrätlichen Entscheid. «Ich habe direkt vor Ort mit dem Präsidenten des Schweizer Karateverbands, Roland Zolliker, nach einer Lösung gesucht und sie notgedrungen in Form einer Turnierabsage gefunden», erklärt der Präsident der nationalen Schiedsrichterkommission gegenüber der «SportWoche».

Lieber Verlust als Risiko tragen

All den Eltern und Freunden, die ihre Karatekas nach Sursee fahren, den Einlass zu verwehren, damit die ominöse 1000er-Grenze nicht geknackt würde, war Piero Lüthold genau so ungeheuer wie eine Turnierdurchführung per se. «Wenn sich nur einer der 700 Kämpfer in den Fasnachtsferien infiziert hätte und dann ans Turnier nach Sursee gekommen wäre, hätte das fatale Folgen haben können. Ich wollte das Risiko um jeden Preis vermeiden, weshalb eine Turnierabsage unumgänglich war.»

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Piero Lüthold, Leiter der Karateschule Sursee und Organisator des Swiss-Karate-League-Turniers in Sursee, musste den zweitägigen Wettkampf, der am 14. und 15. März hätte stattfinden sollen, auf den 2./3. Mai verschieben. (Foto zVg)

Auf die Stadthalle ist Verlass

Verschiedene kleinere Einbussen habe er nun zu tragen, erklärt Piero Lüthold, nennt hierbei die gedruckten Plakate und Flyer als Beispiele. Die Stadthalle habe indessen Kulanz walten lassen. «In dieser Woche muss ich mich entscheiden, wann der Ersatztermin für das Turnier ist», streute Piero Lüthold am Dienstag Hoffnung, dass die Karate-Fans der Region in diesem Jahr doch noch auf ihre Kosten kommen. Am Mittwoch stand dann fest, dass das Swiss-Karate-League in Sursee am Wochenende vom 2./3. Mai stattfinden wird.

Nicken ist das neue Händeschütteln

In 80 Tagen reist Piero Lüthold pro Jahr um die Welt, steht als Weltschiedsrichter auf Tatamis im In- und Ausland. Wie erwähnt am vergangenen Wochenende auch in Salzburg, wobei für Österreicher das Coronavirus bis dato weit weniger Einschränkungen mit sich brachte. «In Salzburg waren Chinesen und Japaner am Start. Selbst 40 Italiener haben sie nach einer Beratung reingelassen. Der Vorteil ist ja, dass Japaner zur Begrüssung ohnehin lieber nicken, als sich die Hand zu reichen», sagt er mit einem Augenzwinkern. Apropos Händeschütteln: Das ist bei Piero Lüthold in der Karateschule Sursee seit dem ersten Training nach den Fasnachtsferien verboten. Dass die Schweiz, gerade im Sportbereich, härter durchgreift als die Nachbarn, heisst Lüthold gut: «Solange für alle Vereine und Anlässe die gleichen Regeln gelten, ist die Schweizer Vorgehensweise vernünftig.»


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