Sven Stalder widmete seiner Heimatstadt eine Trilogie zu Surseer Traditionen. (Foto Manuel Arnold)
Sven Stalder widmete seiner Heimatstadt eine Trilogie zu Surseer Traditionen. (Foto Manuel Arnold)
03.07.2019

«Eine Hommage an meine Lieblingsstadt»

von Manuel Arnold

Tüüfel, Lälli, Feuk, die Sonnenmaske des Gansabhauets und der Surseer Stadtpatron St. Georg hat der Street-Art-Künstler Sven Stalder in seiner Sursee-Ritus-Trilogie verewigt. Die «Surseer Woche» verlost ein komplettes Set der auf 100 Stücke limitierten Serie.

Aus dem Salon des Coiffeurteams Ottiger dröhnen Hip-Hop-Beats, wo sonst Haar-Spraydosen stehen, sind Graffiti-Spraydosen platziert. Im gesamten Laden sind Werke des Surseer Künstlers Sven Stalder ausgestellt. Das werden sie auch die kommenden Wochen und Monate noch. Das aktuellste Schaffen des Surseers hängt vis-à-vis der Kasse: Eine Trilogie zum Surseer Brauchtum.

Ein Bild widmet sich Tüüfel, Lälli und Feuk, den Trabanten der Surseer Fasnacht. Das zweite nimmt den Gansabhauet vor dem Rathaus zum Thema, ein Werk, das bereits im Gästebuch des Surseer Brauchs verewigt ist. Das dritte porträtiert den Surseer Stadtpatron St. Georg hoch zu Ross, wie er einem Drachen vor dem Diebetorm die Lebenslichter auslöscht. «Ich bin in Sursee aufgewachsen, habe als Kind an der Surseer Tagwache Tüüfel, Lälli und Feuk aus dem Diebetorm gejagt. Die Trilogie ist eine Hommage an meine Lieblingsstadt», erklärt Sven Stalder die Motivation seines Schaffens.

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Die Surseer Fasnachts-Trabanten Tüüfel, Lälli und Feuk. (Illustration Sven Stalder)

Grobschlächtig und filigran

Die Bilder können als eigenständige Werke verstanden werden, dennoch zieht sich ein roter Faden durch die Trilogie. Jedes Bild ist durch einen farbigen Lichtstrahl grundiert. Wolkenförmig ist die Postleitzahl von Sursee jeweils mehrfach illustriert. Für die Hintergründe arbeitete Sven Stalder mit Spraydosen, die Ausarbeitung der Figuren erfolgte mit Markern mit auf Alkohol basierender Tinte und Finelinern verschiedener Strichstärken. Archaisch und grobschlächtig wirken etwa die blutroten Surseer Trabanten. Filigran und detailverliebt erscheint hingegen der Stadtpatron St. Georg, wobei sich Stalder als Vorlage einer Statue aus dem Moskauer Stadtzentrum bediente.

Das Bild über den Gansabhauet ist bereits im Gästebuch des Surseer Brauchs verewigt. (Illustration Sven Stalder)

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Avantgarde-Sonnenmaske

Während Sven Stalder im Innern über seine Werke sinniert, verpasst Coiffeur Sandro Ottiger unter dem Sonnenschirm vor dem Eingang seinem eigenen Kunstwerk den letzten Schliff. In über 30 Arbeitsstunden fertigte er im legendären Avantgarde-Stil eine Sonnenmaske aus Naturhaaren an.  «Ich sehe mich als Haararchitekten und betrachte einen Coiffeursalon als Ort der Kunst. Kunst will gesehen werden und braucht ein Publikum, insofern erachte ich mein Geschäft als idealen Ausstellungsort für Sven Stalders künstlerisches Schaffen.»

Coiffeur Sandro Ottiger präsentierte stolz seine aufwendig gefertigte Sonnenmaske aus Naturhaaren. (Foto zVg)

Eine Idee unter Freunden

Sandro Ottiger und Sven Stalder kennen sich seit Jugendjahren. Gemeinsam reifte in ihnen der Gedanke zur Sursee-Ritus-Trilogie mit anschliessender Ausstellung im Coiffeursalon. Als Resultat haben die Surseer Bevölkerung und alle Freunde der Stadt nun die Möglichkeit, ein Stück Surseer Brauchtums ins Wohnzimmer zu hängen, ein Stück Street-Art für die eigenen vier Wände.

Stadtpatron St. Georg komplettiert die Trilogie. (Illustration Sven Stalder)

Kinder helfen im Sommer mit

Der ausgebildete Primarlehrer Sven Stalder arbeitet derweil weiter daran, Sursee zu verschönern, wenn er am Ferienpass Mitte Juli mit Kindern der Region die Unterführung neben dem Stadion Schlottermilch mit Graffiti-Werken verziert. 

Info

Sursee-Ritus-Trilogie zu gewinnen

Diese Zeitung verlost in Zusammenarbeit mit dem Street-Art-Künstler Sven Stalder einen kompletten Satz der auf 100 Exemplare limitierten Drucke der Sursee-Ritus-Trilogie. Wer am Wettbewerb teilnehmen möchte, sendet bis am 10. Juli, um 10.10 Uhr, eine E-Mail mit dem Betreff «Trilogie» an redaktion@surseerwoche.ch. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wem das Glück nicht hold ist, der kann die Bilder bei Sven Stalder direkt beziehen. Ein Bild aus der Trilogie kostet zwischen 40 (Nummern 1–20) und 30 Franken (Nummern 21–99). Kontakt via E-Mail: sven.stalder@hotmail.com.


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