03.12.2019

Einsatzleiter übten Umwetterkatastrophe

von Red

Bei einem Gewitter mit Stürmen fiel sehr viel Regen. Dieses Szenario  bewältigten am vergangenen Freitag viele 110 Angehörige der Feuerwehr, des Zivilschutzes, der Behörden und Fachspezialisten Naturgefahren. 

Am Freitag, um 6 Uhr verbreitete Meteo Schweiz die Unwetterwarnung Stufe 4 für den Kanton Luzern. Ab 7 Uhr setzte das vorausgesagte, heftige Gewitter ein. Mit extremen Niederschlägen, begleitet von Sturmwind entlud sich das Gewitter auch über der Region rund um den Sempachersee. Die zehn Gemeinden Hildisrieden, Sempach, Eich, Schenkon, Sursee, Oberkirch, Geuensee, Büron, Schlierbach und Triengen waren stark betroffen. Dies das Szenario, mit welchem die 110 Teilnehmenden aus Feuerwehr, Zivilschutz, Behörden und Fachspezialisten Naturgefahren konfrontiert wurden.

Der Stab führt

Die Übung wurde für die Katastropheneinsatzleiter der Gebäudeversicherung Luzern angelegt. Die Zielsetzungen für die vier Stäbe in den Feuerwehrgebäuden Sempach, Sursee, Büron und Triengen lauteten: Die Teilnehmenden bilden sich in der Ereignisführung bei einem Unwetterereignis weiter und können ein Grossereignis unter Einbezug von Experten und Vertretern der Gemeinde mit einem Stab führen. In den Stäben arbeiteten Feuerwehroffiziere der Feuerwehren, Zivilschutzeinsatzleiter, Fachleute Naturgefahren des Kantons Luzern unter der Führung der Kastropheneinsatzleiter der Gebäudeversicherung Luzern. Unterstützt wurden sie von Zivilschutzangehörigen der Führungsunterstützung.

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Nebst den Schäden an Gebäuden, Strassen und Infrastrukturen mussten zusätzliche Probleme wie vermisste Schulklassen, Trinkwasserverschmutzungen, Verkehrsprobleme gelöst werden. Es galt, die zur Verfügung stehenden Einsatzmittel zu priorisieren und zu koordinieren. Die Behördenmitglieder der Gemeindeführungsstäbe wurden vor allem auch mit der Fragestellung einer guten Kommunikation und Information der Bevölkerung konfrontiert. Am Schluss der Stabsübung wurde in einer Schlussbesprechung der Erfolg der Übung bilanziert und Konsequenzen für die eigene Organisation abgeleitet. Feuerwehrinspektor Vinzenz Graf konnte auf einen erfolgreichen Übungstag zurückblicken und bedankte sich bei allen Teilnehmenden für das grosse Engagement.

Zusammenarbeit und Kommunikation

In den Gemeinden des Kantons Luzern hat der Chef oder die Chefin Bevölkerungsschutz die Aufgabe, die Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes und die Vorbereitungen auf Katastrophen und Notlagen zu koordinieren. Werner Keller, stellvertretender Chef Bevölkerungsschutz Region Sursee betont: «Als Bindeglied zwischen der Einsatzleitung und den Behörden ist die Kommunikation mit der Gesamteinsatzleitung matchentscheidend.»

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Pirmin Schmidlin, Gemeinderat Geuensee, war beeindruckt.  (Foto zvg)

Pirmin Schmidlin, Gemeinderat Geuensee, war beeindruckt von den Vorbereitungen der Verantwortlichen der beteiligten Einsatzformationen. «Als zuständiger Gemeinderat fand ich den Einblick in die Arbeit der Einsatzkräfte und Fachleute sehr positiv. Ich bedanke mich an dieser Stelle für das grosse Engagement der Verantwortlichen für die Vorbereitung auf solche Situationen.»

Fachliche Unterstützung

Bei Unwetterereignissen sind die Einsatzkräfte in der Beurteilung von Lagen auf die fachliche Unterstützung von Naturgefahrenfachleuten angewiesen: «Die Übung hat sehr beispielhaft aufgezeigt, wie das Zusammenspiel der Einsatzorganisationen mit den Fachspezialisten Naturgefahren des Kantons funktioniert», meinte Markus Müller, Bereichsleiter Ereignisbewältigung, Bundesamt für Umwelt. Die Abteilung Naturgefahren des vif (Verkehr und Infrastruktur) ist der erste Ansprechpartner für Fragen im Umgang mit Naturgefahren im Kanton Luzern. Im Ereignisfall stehen sie mit einer Pikettorganisation der Einsatzleitung zur Verfügung.

Bernhard Steiger, Kommandant der Feuerwehr Büron-Schlierbach, ist bei einem solchen Ereignis froh über die Unterstützung von Fachkräften.  (Foto zvg)

Bernhard Steiger, Kommandant Feuerwehr Büron-Schlierbach: «Bei einem solchen Ereignis ist die Einsatzleitung der Feuerwehr auf die Unterstützung von Fachkräften angewiesen. Ich war beeindruckt von der sehr effizienten Arbeit des Zivilschutzangehörigen der Führungsunterstützung.»

Alois Kreienbühl, stv. Feuerwehrinspektor Kanton Luzern, ist überzeugt, dass die Übung die Zusammenarbeit festigte.  (Foto zvg)

In der abschliessenden Übungsbesprechung konnte der Übungsleiter Alois Kreienbühl, stellvertretender Feuerwehrinspektor des Kantons Luzern, ein positives Fazit ziehen. «Bei Grossereignissen ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit unter den beteiligten Partnern funktioniert. Mit dem heutigen Tag haben wir dies wiederum sehr gut gefestigt.» Den beteiligten Gemeindeführungsstäben sei auch bewusst geworden, mit welchen Herausforderungen sie sich in einer solchen Situation auseinandersetzen müssten. «Die Organisation der Katastropheneinsatzleiter im Kanton Luzern ist gut etabliert und die Gemeinden können auf eine fundierte Unterstützung zählen.»


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