Sévérine Bächtold Sidler, Präsidentin des Hauszeit mit Herz. (Foto Livia Kurmann)
Sévérine Bächtold Sidler, Präsidentin des Hauszeit mit Herz. (Foto Livia Kurmann)
02.10.2022

«Hauszeit» sucht noch Freiwillige

von Livia Kurmann

Das Hauszeit mit Herz – das Angebot, das ausgebrannten Eltern zur Gesundung verhelfen soll – eröffnet bald seine Türen in der Altstadt Sursee.

Die Räume sind noch leer, die Wände teilweise ungestrichen, doch schon bald soll es mit dem Hauszeit mit Herz losgehen. «Die Arbeiten laufen auch Hochtouren», erzählt Sévérine Bächtold Sidler, Präsidentin von «Hauszeit mit Herz», während sie durch die Räumlichkeiten führt. Der Eröffnungsapéro findet am 29. Oktober statt. Anfang November werden dann die ersten Mütter und Väter im Haus am Mühleplatz 1 in Sursee «einziehen». Ursprünglich planten die Initianten des Projekt das Haus in der Nähe des Bahnhofs Sursee zu eröffnen, doch wegen Uneinigkeiten bei den Mietbedingungen suchten sie schliesslich nach anderen Optionen. «Ich habe mir bestimmt über 50 Immobilien angesehen», erzählt Bächtold. Doch schliesslich wurde sie in der Altstadt Sursee fündig.

Freiwillige gesucht

Das Haus bietet Platz für fünf Frauen oder Männer, hat ein Kunstatelier und eine schöne Dachterrasse. Über 30 ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden beim Angebot, das Mütter vor einem Eltern-Burnout bewahren soll, mitanpacken (diese Zeitung berichtete). Darunter befinden sich Kunsttherapeuten, Gärtnerinnen, Fachfrauen Gesundheit, Coaches, Yogalehrer, Familienfrauen, Senioren, Atemtherapeuten und viele mehr. Auch eine Case-Managerin gehört zum Team. «Eine Case-Managerin braucht es zwingend. Sie wird mit den Betroffenen erarbeiten, wie es nach dem Aufenthalt im ‘Hauszeit’ zuhause weitergeht. Wie der Eigenprozess wieder in Gang kommt», erklärt Bächtold. Das Ziel sei, dass die Betroffenen erholt nach Hause zurückkehren und den Alltag wieder gut bewerkstelligen können.

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Zurzeit sucht «Hauszeit mit Herz» noch nach Freiwilligen, die sich vorstellen können, beim Angebot mitzuhelfen. «Wir suchen nach Leuten, die gerne kochen. Die beispielsweise mal mittags oder abends im ‘Hauszeit’ kochen könnten», so Bächtold.

Offener werden

Das Thema Eltern-Burnout sei auch heute noch ein Tabu-Thema, erzählt Bächtold. Als Eltern müde zu sein und eine Pause zu brauchen, werde oft als Schwäche angesehen. «Wir müssen dieser Thematik gegenüber offener werden.» Erst zu reagieren, wenn man an seine Grenzen stosse und zusammenbreche, sei nicht die Lösung. Viel wichtiger sei es, dem Eltern-Burnout vorzubeugen. «Hilfe anzunehmen ist eine Stärke.»


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