01.03.2021

Oberkirch: Quartier wehrt sich gegen Lärm

von Livia Kurmann

Die Teilrevisionen der Areale «Feld» und «Campus West» kommen am Sonntag, 7. März, an die Urne. Die zehn unerledigten Einsprachen zur  Teilrevision «Feld» beantragt der Gemeinderat Oberkirch abzulehnen.

Das Areal «Feld» soll von einer Geschäfts- und Wohnzone in eine spezielle Mischzone umgezont werden. Zwei Baukörper – ein Viergeschossiges entlang der Luzernstrasse und ein Fünfgeschossiges an der Kreuzung – sind vorgesehen (diese Zeitung berichtete). Insgesamt entstehen 44 Wohnungen, überwiegend Alterswohnungen sowie Geschäfts- und Gewerbezweige. Die Lärmempfindlichkeitsstufe ES III bleibt unverändert .    

Das Haus A entlang der Luzernstrasse soll vier Stockwerke, Haus B fünf Stockwerke haben. (Foto Amrein Giger Architekten)

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Lärmbelästigung zu gross

Während der Einsprachefrist gingen auf der Gemeinde Oberkirch elf Einsprachen zum Areal «Feld» ein. Nach den Einspracheverhandlungen wurde eine Einsprache zurückgezogen. Die restlichen zehn blieben bestehen. Der Gemeinderat beantragt diese abzuweisen.

Ein Grossteil der Einsprachen stammen aus dem Quartier Grünfeldstrasse/Grünauweg, das direkt an das Areal angrenzt. Wie der Botschaft zur Urnenabstimmung zu entnehmen ist, fordern die Einsprecher statt der Lärmempfindlichkeitsstufe ES III, die Stufe ES II. Der Gemeinderat beantragte, den Einsprachepunkt abzuweisen. Es bestehe die Absicht, auf dem Areal «Feld» Alterswohnungen mit Dienstleistungen zu realisieren. Deshalb müssten auch Gewerbenutzungen möglich sein, beispielsweise für eine Arztpraxis, eine Spitex, Physiotherapie oder Coiffeur, weshalb das Areal einer Mischzone zuzuweisen sei, heisst es in der Stellungnahme. Die Zuweisung des Areals in die ES III empfindet der Gemeinderat als richtig.

Ortsbild negativ beeinflusst

In einem zweiten Punkt fordern die Einsprecher die Fassadenhöhe des fünfgeschossigen Baukörpers auf 13 Meter zu begrenzen. Vorgesehen sind 18 Meter. Die Einsprecher sind als direkte Nachbarn der Ansicht, dass die Auswirkungen auf ihr Einfamilienhaus-Quartier nicht berücksichtigt wurden. Die Gebäudeproportionen würden das Orts- und Landschaftsbild negativ beeinträchtigen. Zudem sei die Ausnützungsziffer mit 1.15 überhöht und die Einfügung in die Umgebung nicht gewährleistet.

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Der Gemeinderat stellte in seiner Antwort klar, dass im Quartier Grünfeldstrasse/Grünauweg gemäss Zonenplan bereits heute eine höhere Dichte möglich wäre – auch viergeschossige Gebäude. Dass keine Rücksicht auf die Einfamilienhäusern genommen wurde und die Überbauung sich ortsbaulich nicht eingliedere, sei daher als Argument nich griffig. Zudem habe sich die Planungs- und Baukommission eingehend mit der Dichte und den Höhen der Gebäude auseinandergesetzt. Sie sei zum Schluss gekommen, dass an diesem Standort eine höhere Dichte und insbesondere ein höheres Gebäude aus architektonischen Überlegungen Sinn machen. Auch das Räumliche Entwicklungskonzept sehe entlang der Luzernstrasse eine Nachverdichtung vor, welche eine Ausnützungsziffer von 1.15 rechtfertige.

Einsprache konnte erledigt werden

Der Campus Sursee plant auf dem Areal «Chäsweid» Multifunktionshallen. (Foto Archiv/Ana Birchler-Cruz)

Ebenfalls wird am 7. März über die Teilrevision «Campus West» befunden. Eine Teilfläche der Parzelle Nr. 1134 soll von einer Landwirtschaftszone in eine Sonderbauzone A4 umgezont werden. Der Campus Sursee plant dort Multifunktionshallen für Ausbildungzwecke. Zur Umzonung ist während der Einsprachefrist eine Einsprache eingegangen, welche vom Gemeinderat erledigt werden konnte. Er beantragt der Teiländerung zuzustimmen. 

Werden die beiden Vorlagen am kommenden Sonntag angenommen, werden die Teilzonenpläne und die Änderungen im Bau- und Zonenreglement dem Regierungsrat zur Genehmigung unterbreitet.  


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