Weihnachtlicher Schmuck aus der Natur am Wegrand des Waldes. (Foto ZVG)
Weihnachtlicher Schmuck aus der Natur am Wegrand des Waldes. (Foto ZVG)
15.12.2020

Stille Nacht und ruhige Gebiete am Tag – für Wildtiere überlebenswichtig

von PD

Zur Minimierung des Ansteckungsrisikos wird momentan zu Aktivitäten im Freien geraten – wie etwa auch zu einer Waldweihnacht. Jedoch kann dies für die Natur zu viel werden. Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern bittet, sich im Wald an die Regeln zu halten. Denn so verbringen auch die Waldtiere und die Waldeigentümerschaft frohe Weihnachten.

Raus an die frische Luft, sich frei bewegen, Sonne tanken, Natur geniessen, zusammen Waldweihnacht feiern – das stärkt die Gesundheit und ist gut fürs Gemüt. Für die Natur kann es allerdings auch zu viel werden. Das Weihnachtsfest in den Wald zu verlegen, tönt verlockend, jedoch dürfen die Wildtiere und die Waldeigentümerschaft nicht vergessen gehen.

Ein Naturerlebnis

Die Wildtiere im Wald ziehen sich gerne in störungsarme Gebiete zurück und kommen zu störungsarmen Tageszeiten hervor. Diese Gebiete und Tageszeiten werden jedoch rar, je mehr Menschen sich in der Natur aufhalten. Die Schönheit der Natur lässt sich aber auch entlang der Wege entdecken. Ist Ihnen bei ihrem Spaziergang die Vielfalt der Moose schon einmal aufgefallen? Erkennen Sie die Bäume an ihren Knospen? Was für Geräusche sind in der winterlichen Landschaft zu hören? Das Erlebnis in der Natur ist auf den Waldwegen zu finden. Auch das weihnächtliche Schmücken der Bäume am Wegrand ist möglich, jedoch muss unbedingt auf Baumkerzen und künstlichen Schmuck verzichtet werden. Mit viel Fantasie und Feingefühl findet sich in der Natur selbst genügend Schmuck: Tannenzapfen, Hagebutten oder Kieselsteine sind beispielsweise direkt am Wegrand zu finden. Die Natur und die Waldeigentümerschaft danken es Ihnen.

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Ruhe für Wildtiere im Winter besonders wichtig

Wildtiere brauchen im Winter besonderen Schutz, vorab Schutz vor Störung. Im Winter steht weniger Nahrung zur Verfügung. Die Tiere reagieren darauf, indem sie ihren Stoffumsatz herunterfahren: Sie essen und bewegen sich weniger. Für einzelne Arten geht diese «Entschleunigung» bis zum Winterschlaf (Murmeltier, Siebenschläfer) oder zur Winterruhe (Dachs), bei allen Arten aber zur Reduktion der Aktivitäten. Tiere ziehen sich dazu an möglichst störungsarme Orte zurück, in ihre Baue, Nester oder Wildeinstände. Bei der häufigsten Wildart der Luzerner Wäldern, den Rehen, sind die Einstände meist dichte Jungwuchsbestände aus jungen Fichten und Tannen. Diese dichten Nadelbaum-Verjüngungen sollten unbedingt nicht betreten werden. Zudem ist es wichtig, die Nachtruhe einzuhalten. Denn diese ist in vielen Waldgebieten nahe der Städte und Dörfer für Wildtiere die einzige ungestörte Zeit. Bleiben Sie daher in der Dämmerung und in der Nacht auf den Hauptwegen und setzen Sie Stirn- und Velolampen rücksichtsvoll ein.

Gibt es Platz am Ausflugsziel?

Vor allem wenn über dem Nebel die Sonne scheint, füllen sich die Parkplätze an den bekannten Ausflugszielen schnell. Auch könnten viele öffentliche Grillstellen an Heiligabend begehrt sein. So ist es möglich, dass der vorgesehene Platz für die Familienfeier schon belegt ist, wenn man dort ankommt. Um unangenehme Situationen sowie Landschäden durch Ausweichmanöver zu vermeiden, planen Sie Ihre Ausflüge deshalb überlegt und frühzeitig.


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