In der Stadt Sursee ist die Auszählung der Wahlen noch im Gange.  (Foto Thomas Stillhart)
In der Stadt Sursee ist die Auszählung der Wahlen noch im Gange.  (Foto Thomas Stillhart)
29.03.2020

CVP und FDP bleiben stark vertreten

von Thomas Stillhart

Die Gemeinde- und Stadtratswahlen fanden problemlos statt. Bis kurz vor 15 Uhr meldeten alle Gemeinden ihre Resultate. In vier Gemeinden finden zweite Wahlgänge statt. CVP und FDP verteidigen viele Sitze. 

Geuensee, Mauensee, Sempach und Triengen warten, bis der Regierungsrat bekannt gibt, wann der zweite Wahlgang stattfindet. Je ein Sitz ist in diesen vier Gemeinden und Städten noch nicht besetzt. Von den insgesamt 63 Sitzen (ohne die Stadt Sursee, die ihr Resultat am Dienstag bekannt geben möchte) sind am Sonntagabend 59 besetzt.

Offene Ausgangslage in Sempach

Spannung verheissen die zweite Wahlgänge sicher in Sempach und Mauensee, wo jeweils Parteikollegen gegeneinander antreten. In der Stadt Sempach ist das Rennen völlig offen, da die beiden Kandidaten auf das Stadtpräsidium nur gerade ein Dutzend Stimmen trennte.

aaa

Die Mauenseer überlegen sich wohl auch, ob sie einen Gemeinderat mit vier Frauen und einem Mann oder drei Frauen und zwei Männer wollen. Die einigermassen gerechte Verteilung der Geschlechter geht auch andersrum. In Geuensee schuf sich der SP-Vertreter einen soliden Vorsprung von rund 70 Stimmen. Und die drei Trienger Ortsparteien suchen immer noch einen Ersatz für den abtretenden Finanzvorsteher. 

CVP und FDP weiter weit voraus

Apropos Parteien. Die seit Jahrzehnten in den Gemeinden «staatstragenden» beiden Parteien CVP und FDP bleiben weiterhin fest im Sattel. Die CVP verteidigte mit 27 Sitzen (plus zwei Surseer Sitze) den 1. Platz – dicht gefolgt von der FDP, die auf 22 Sitze (plus zwei Surseer Sitze) kommt. Während die CVP – Stand vor dem 2. Wahlgang – zwei Sitze (Mauensee und Triengen) verliert und zwei Sitze gewinnt (Nottwil und Oberkirch), büsst die FDP drei Sitze ein (Geuensee, Mauensee, Nottwil).

Die SVP gibt einen Sitz (kampflos) ab. In Oberkirch trat sie nicht mehr an. Die bisher drittgrösste Kraft kommt noch auf drei Sitze (Eich, Schenkon und Triengen). Auf der anderen Seite gewann die heterogene Gruppe der Parteilosen weiter an Boden. In Mauensee und in Schlierbach verbuchten die Parteilosen jeweils einen Sitzgewinn und zählen mittlerweile sieben Vertreter in den Gemeinderäten der 14 Gemeinden. 

bbb

SVP und SP gleichauf?

Die SP könnte zur SVP aufschliessen. Wenn die Wähler die Resultate des ersten Wahlgangs im zweiten bestätigen, käme die Linkspartei auf drei Sitze. Unbestritten ist ihr Sitz in Sursee, in Mauensee kämpfen zwei SP-Kandidaten um den fünften Sitz und der Geuenseer SP-Kandidat erzielte in Geuensee das beste Resultat der drei Nichtgewählten. 

47 bisherige und 16 neue Gemeinderäte konnten sich freuen, das Einhalten der derzeit geltenden Abstandsregel verhinderte aber das übliche Anstossen. Unter den 63 Gewählten sind 26 Frauen, was ein Anteil von 41,3 Prozent entspricht. In Knutwil, Mauensee, Oberkirch und Schlierbach haben sie die Mehrheit. Ausnahmslos alle bisherigen Gemeinde- und Stadträte wurden in ihren Ämtern bestätigt. 

Sechs Präsidentinnen 

Auch im Gemeindepräsidium holten die Frauen gegenüber den Männern auf. Neu zählt die Region fünf Gemeindepräsidentinnen. Hinzu kommt wohl noch Sabine Beck, die das Stadtpräsidium von Sursee mit aller Wahrscheinlichkeit besetzen wird. Wenn dem so ist, sind sechs der 14 Gemeinden in «Frauenhand» – 42,9 Prozent. 

Ein Blick in die Verteilung der neu gewählten Exekutivmitglieder dokumentiert den Vormarsch der Frauen in den Gemeinderäten. Hier ist ein Patt von 6 zu 6 zwischen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten festzustellen. Diese Verhältnis wird noch knapp auf die Seite der Männer kippen, da in Sursee wohl zwei Männer und eine Frau neu gewählt werden. Für den zweiten Wahlgang ist noch unklar, wer alles antritt, was eine Aussage zum definitiven Geschlechterverhältnis obsolet macht.  

Stabile Stimmbeteiligung

Das befürchtete Sinken der Stimmbeteiligung wegen der ausserordentlichen Lage blieb weitgehend aus. In sieben Gemeinden sank die Beteiligung, sechs wiesen höhere Werte auf. Markant mehr Bürger als vor vier Jahren wählten in Nottwil und Neuenkirch. Umgekehrt füllten vergleichsweise viele Trienger, Mauenseer und Hildisrieder die Stimmzettel nicht aus. Wie vor vier Jahren holte Schlierbach die Krone der höchsten Stimmbeteiligung. 49,2 Prozent wählten, 3,3 Prozentpunkte weniger als 2016. 

Bemerkenswert war der Zeitpunkt des Eintreffens der Resultate am Sonntagmittag. Obwohl im Vorfeld die Bestimmungen von Bund und Kanton zu reden gaben, verzögerte sich das Auszählen im Vergleich zu 2016 nicht. Die Stadt Sempach sandte als letzte Gemeinde der Region die Resultate vor 15 Uhr. 

Surseer warten bis Dienstag

Die Stadt Sursee ist diesbezüglich ein Sonderfall, da gleichzeitig noch Proporzwahlen für die Einbürgerungskommission stattfanden. Sie kündigte an, die Resultate bis am Dienstagabend zu publizieren. 


Schon gelesen?

Anzeigen

Zum E-Paper

Lesen Sie unser wöchentlich erscheinendes E-Paper und tauchen Sie ein in spannende Reportagen, Politkrimis und erfahren Sie das Neuste aus Ihrer Gemeinde.

zum ePaper

Meistgelesen

Instagram