11.03.2020

Markus Wicki bringt die Kunst ins Hotelzimmer

von Thomas Stillhart

Seit November hat der ausgebaute «Hirschen» offen. Individuell gestaltete Zimmer zeichnen das neue Hotel aus. Hochwertig, langfristig und nachhaltig sind Markus Wicki wichtig.

Der Gastgeber des Hotels Hirschen in Oberkirch freut sich über den Neubau: «Wir haben etwas Neuartiges und Einzigartiges geschaffen.» Von aussen betrachtet fällt das Nebeneinander von Alt und Neu auf sowie der neue Glas-Pavillon. Auf einem Rundgang durch einige der 50 neuen Hotelzimmer weist Markus Wicki, der hier seit 1997 wirtet, auf die grossflächigen bunten Bilder hinter den übergrossen Betten mit Kamelhaardecken hin. «Unsere Gäste können diese Bilder der Künstler Catrine Bak und Beat Toniolo beleuchten.» Jedes Zimmer hat so eine einzigartige Stimmung.

Tageslicht in jeder Nasszelle

Augenfällig sind die riesigen, sechs bis neun Meter breiten Fensterfronten in jedem Zimmer und die ovale Form. Markus Wicki spricht von einer empathischen Architektur mit weichen Formen. Tageslicht kommt in jede Nasszelle – selbst das WC braucht am Tag kein künstliches Licht. Ahornholzbetten und eine zentrale Staubsaugeranlage runden die Spezialitäten des Hotels ab.

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Beeindruckend ist auch die Ausstattung im grossen, von Tageslicht erhelltem Konferenzraum im Untergeschoss. Hier bieten ausnahmslos Ledersessel den Gästen ein angenehmes Sitzen. Etliche Eschenholztische spiegeln die Philosophie von Markus Wicki wider: «Nachhaltig, langfristig, hochwertig.»

Der 55-jährige Gastgeber brauchte Mut, mehr als 10 Millionen Franken zu investieren. Er sagt aber: «Uns blieben nur zwei Varianten: Entweder den Betrieb reduzieren oder ausbauen.» Seine Mutter Maria unterstützte ihn übrigens immer dabei. Auch fremde Hilfe hatte er nötig. Die Schwyzer Kantonalbank und die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit SGH gewährten ihm Kredite.

Markus Wicki gewann die Schwyzer Kantonalbank kurios: «Geschäftsleiter Peter Hilfiker war während der Dreharbeiten zu ‘Mini Beiz, dini Beiz’ im November 2014 Gast bei uns. Wir schalteten damals den lärmigen Ventilator ab, was ihm gar nicht passte. So kamen wir ins Gespräch. Ich zeigte ihm die Visualisierung des Projekts.» Zwei Monate später hatte er einen bewilligten Kredit in der Tasche.

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Nun zum Fliegen bringen

Seit drei Monaten ist die neue Hotelanlage in Oberkirch in Betrieb. «Wir erhielten sehr positive Rückmeldungen», erzählt Markus Wicki. Geschäftsleute, Seminartagesgäste und Spezialisten gehören zu seinen Kunden. Aber auch ihn trifft das Coronavirus, da reservierte Zimmer und Bankette abgesagt wurden. Er sagt: «In erster Linie muss ich den ‘Hirschen’ nun zum Fliegen bringen und bekannter werden.» Das sei ein laufender Prozess, noch sei nicht alles fertig. Er glaubt aber an die 50 modernen, ovalen Zimmer, den Pavillon und die heimelige Gaststube.


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