Daniel Schärli, Albert Albisser und Markus Muri (von links) leben den «Sternen» nochmals auf.  (Foto Thomas Stillhart)
Daniel Schärli, Albert Albisser und Markus Muri (von links) leben den «Sternen» nochmals auf.  (Foto Thomas Stillhart)
30.07.2021

Der «Sternen» ist bald im Himmel 

von Thomas Stillhart

Der «Sternen» in Geuensee ist seit sechs Jahren geschlossen. Drei Geuenseer organisieren jetzt ein «Stärnefäscht», um in Nostalgie zu schwelgen, ehemalige Gäste zu vereinen und Vereine einzuladen. 

«Mer send im Stärne» heisst das Motto vom Freitag, 13., bis Samstag, 21. August. In diesen neun Tagen findet das «Stärnefäscht» mit täglich abwechselndem Programm statt. «Nach über 150-jähriger Geschichte öffnet der ‘Sternen’ Geuensee zum allerletzten Mal seine Pforten für einen nichtkommerziellen Vereins-, Gesellschafts- und Kulturanlass», teilen die Gastgeber mit. 

Idee an Fasnacht geboren

Daniel Schärli ist einer davon. An der Fasnacht 2019 traf er Albert Albisser und Markus Muri. «Wir können den Abriss des ‘Sternens’ nicht einfach so zulassen», machte er seinen Kollegen klar. Es müsse doch eine Art Abrissfest stattfinden. «Dann kam aber Corona, und wir warteten», erklärt der Geuenseer, der seit seiner Jugendzeit in diesem Restaurant verkehrte. 

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«Wir können den Abriss des ‘Sternens’ nicht einfach so zulassen»
Daniel Schärli, Mitorganisator «Stärnefäscht»

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und so freuen sich die drei nun auf «aufgelegte und stimmungsvolle Gäste», wie sie auf der Einladung schreiben. Viele Vereine, Einwohner, Neuzuzüger und der letzte Wirt Roland Meyer sollen kommen. «Und die legendäre ‘Stärne-Marie’, die im Seeblick Sursee wohnt, wollen wir auch einladen», fügt Albert Albisser an. Der frühere Gemeindeschreiber investiert derzeit viel Zeit, um den «Sternen» auf Vordermann zu bringen, 300 Einladungen per Post zu verschicken und 250 Mails zu versenden. 

Seit 2019 steht er still

Er präsidiert den Historischen Verein Geuensee und weiss: «Bevor die Familie Meyer 1956 den ‘Sternen’ übernahm, wirteten die Eltern des früheren Gemeindepräsidenten Othmar Sigrist darauf.» Die Geschichte reiche hingegen rund 150 Jahre zurück. Den Neubau 1969/70 leitete Architekt Thomas Jäger, der Vater von Tom Jäger, der die Beachbar in Nottwil führt. Der «alte» «Sternen» stand näher bei der Kantonsstrasse als heute. Schon damals wie bis zur Schliessung Ende 2014 gab es eine Kegelbahn mit dem Kegelclub «Frisch voran». Von 2016 bis 2019 wohnten im «Sternen» Asylbewerber. Seither steht er still. 

«Es tut einem schon etwas weh, wenn der ‘Sternen’ nun abgerissen wird», erklärt Daniel Schärli. Das «Trio Sternen» ruft alle Leute mit Erinnerungen an das Restaurant auf, ans «Stärnefäscht» zu kommen. «Neue Geuenseer sind herzlich willkommen», fügt Albert Albisser an.

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«Es tut einem schon etwas weh, wenn der ‘Sternen’ nun abgerissen wird.»
Daniel Schärli, Mitorganisator «Stärnefäscht»

Er verrät, dass der «Sternen» einst liberal war, aber alle Vereine zu Besuch waren. Wann der Abriss übrigens geschieht, ist noch unklar. Auf dem Gelände soll das «Sternenhaus» entstehen.

Ein «Stärne-Föifi»-Kaffee

Markus Muri kennt den «Sternen» unter anderem von seiner Zeit bei der Guuggenmusik Geugguseer. Jetzt ist er für die Küche zuständig. «Wir bieten Wurst, ein Waldfest, Käse, Bratwurst und Rösti an.» Und ein «Stärne-Föifi»-Kaffee sowie Tessiner Merlot dürften ebenfalls nicht fehlen. Während der neun Tage besuchen seitens der Vereine die Jubla, das Frauenturnen, das Alphornduo Schwegler/Bärtsch, das Jodlerchörli, der Wyber-club, die Männerturner sowie die Musikgesellschaft das Fest. Zudem sollen Kegel und Kugel der Kegelbahn versteigert werden. «Das ‘Stärnefäscht’ ist auch ein Integrationsprojekt», fasst Albert Albisser zusammen.


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