Schösu Hafner spielt Handorgel und bringt das Publikum zum Lachen.  (Foto Thomas Stillhart)
Schösu Hafner spielt Handorgel und bringt das Publikum zum Lachen.  (Foto Thomas Stillhart)
02.02.2021

Und täglich grüsst Schösu mit einem Witz

von Thomas Stillhart

Das Publikum für einen Augenblick zum Lachen bringen, ist das Ziel von Schösu Hafner in dieser ernsten Zeit. Der Komiker hat ein riesiges Repertoire von Witzen.  

«Schon im Mutterleib riss ich Witze», sagt Schösu Hafner ernst. Lustig ist der Kaltbacher seit Jahren und bringt das Publikum zum Lachen. Mit sechs Jahren lernte er Handorgel spielen. Heute spielt er alle Musikstücke ohne Noten auswendig.

Nonstop Witze erzählen

Die Formel «Entlebucher Humor gemischt mit Schweizer Folklore» brachte ihn auf Kreuzfahrtschiffe, wo er praktisch nonstop unterhielt. Einen Höhepunkt erlebte der Humorist 2011. «Ich durfte das Openair auf den Flumserbergen vor 24’000 Leuten moderieren. Sogar Helene Fischer trat dort auf.» Er erzählte auf der Bühne Witze und sang Lieder –  immer begleitet von seiner Handorgel. Damit spornte er das Publikum an. 

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Momentan ist seine Agenda bis Ende März allerdings leer. «Im ersten Lockdown hatte ich noch Freude, da ich endlich Zeit für mich hatte», sagt Schösu Hafner. Er ging auf den Jakobsweg und wanderte sonst viel. Im Sommer 2020 sei es dann wieder relativ gut gegangen. «Von Mai bis Oktober trat ich rund zehnmal pro Monat auf.» 

An Allerheiligen begonnen

Der zweite Lockdown leerte die Agenda des Profihumoristen total, Termine wurden storniert. Zuerst begann er mit persönlichen Grussbotschaften per «Videöli», wie er sie nennt. «Plötzlich kam mir die Idee, täglich einen Witz online zu stellen, da ich viele Abonnenten habe», erzählt Schösu Hafner. Am 1. November, an Allerheiligen, startete er mit dem ersten Witz begleitet mit einem Lied und seiner Handorgel. «So habe ich eine Beschäftigung, bleibe in Erinnerung und kann noch etwas für mich werben.»

Seither postet er auf Facebook, Instagram und youtube jeden Tag eine kurze Produktion. Fast 100 sind es mittlerweile. Das Echo war riesig, viele motivierten ihn, die Serie weiterzuführen. «Auch die ersten Aufträge für Grussbotschaften für Geburtstage kamen.»

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Tausende lachen mit ihm

Mittlerweile sendet ihm das Publikum Witze ein, die er minim anpasst und zum Besten gibt. Auf Facebook hat er rund 3000 Abonnenten, auf Instagram sind es 2500 und auf youtube lachen sicher 500 über seine Witze. Auch auf einer Whatsapp-Gruppe veröffentlicht der Entlebucher, der 2005 von Menznau in die Gemeinde Mauensee zog, seine Clips. 

Ein paar spezielle Momente erlebte Schösu Hafner bereits. Seit Advent hängt ein Kalender an seiner Wand. Am 6. Januar trat er als Samichlaus auf. Nach Weihnachten witzelte seine Tochter Ladina zweimal – begleitet von Schösu an der Handorgel. Er verspricht: «Sie kommt wieder.»

Der Silvester-Witz hiess «Batzen». Seither spenden ihm einige ab und zu einen «Göttibatzen», die er dann auch verdankt. ««Letzthin schickte mir jemand Fleisch und Käse. Schokolade war schon in einem Brief.» Diese Anerkennung schätzt er wahnsinnig.

Auftritte sind das beste Training

Woher nimmt er nur all die Ideen für die Fülle von Witzen? «Man muss die Menschen mögen, und ich habe sehr viel im Kopf», antwortet er. «Auftritte sind aber das beste Training.» Er könne sich zudem verlassen, dass es funktioniere. Die Live-Auftritte vermisst er momentan dennoch gewaltig. «Wenn ich auf der Bühne stehe und das Publikum lacht, spüre ich eine riesige Energie», beschreibt er das Gefühl. 

Derzeit sprudeln keine Einnahmen bei Profihumorist Schösu Hafner. «Das ist brutal. Ich bin jedoch nicht der einzige, dem es so geht.» Gesundheit sei sowieso wichtiger als Reichtum. Er verspricht, seine täglichen Witze so lange in seinem kaum 10 m grossen Büro zu produzieren, bis er wieder Aufträge habe. 

Warten auf den 7. Februar

Gespannt darf seine Fangemeinde auf den Sonntag, 7. Februar, sein. An diesem Tag wird Schösu Hafner 57 Jahre alt. Wetten, dass er dann einen ganz speziellen Auftritt hinlegt.  


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