Anita und Tony sowie die Kinder Fabienne, Silvana, Martina, Lorena (mitte) und vorne Andrin sowie die beiden Zwillingen Joris und Jana.  (Foto zvg)
Anita und Tony sowie die Kinder Fabienne, Silvana, Martina, Lorena (mitte) und vorne Andrin sowie die beiden Zwillingen Joris und Jana.  (Foto zvg)
18.12.2020

«Zu neunt reicht es ja gerade»

von Thomas Stillhart

Anita und Tony, Martina, Silvana, Fabienne, Lorena, Andrin, Joris und Jana Kaufmann feiern zusammen Weihnachten. Neun Personen ist konform.  

Die neunköpfige Bauernfamilie Kaufmann lebt hoch über Winikon im Weiernheim. Tony Kaufmann erzählt, wie sie Weihnachten feiert: «Ganz einfach. Wir hocken rund um einen Weihnachtsbaum.» Bei so vielen Tieren, die bei der Familie auf dem Hof leben, fehle die Zeit für anderes, denn sie wollen betreut sein. «Ich bin um 5.30 Uhr morgens wieder bei den Tieren.»

Am gleichen Tisch

Der Bundesrat beschränkte die Zahl der Teilnehmer an der Weihnachtsfeier auf zehn Personen. «Das reicht ja gerade mit unserer neunköpfigen Familie, die auch sonst viele Tage am gleichen Tisch sitzt», sagt Tony Kaufmann, der neben Corona auch Mitte Juni mit einem Scheunenbrand zu kämpfen hatte. 

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«Traditionell kocht Mutter Anita Kaufmann einen Schinken im Brotteil. Fondue am Feuer mit Käse gibt es am 25. Dezember.»
Das Festtagsmenü der Familie Kaufmann, Winikon

Weihnachten habe in der Familie Kaufmann den gleichen Stellenwert wie die sechs Geburtstage der Kinder (die jüngsten sind Zwillinge), ergänzt Tony Kaufmann. Eine grosse Verwandtschaftsparty sei jedoch weder Weihnachten noch die Geburtstage. Traditionell kocht Mutter Anita Kaufmann einen Schinken im Brotteig. Das gehe einfacher als ein Fondue. «Fondue gibt es aber am 25. Dezember und zwar draussen am Feuer mit Käse», sagt Anita Kaufmann.

In den Sternen

Einen grossen Vorteil hat die Bauernfamilie Kaufmann gegenüber vielen anderen: Sie ist praktisch Selbstversorger. «Das ist derzeit sehr gäbig», meint Tony Kaufmann dazu. Einen Besuch bei den Grosseltern, die gleich im Nachbarhaus wohnen, gehört an Heiligabend für die Kinder und die Mutter zur jährlichen Tradition. «Ich mache in dieser Zeit die Arbeit im Stall», ergänzt Tony Kaufmann. Ob dieser Besuch in diesem Jahr möglich sei, stehe noch in den Sternen, macht Anita Kaufmann klar. «Wir nehmen die Regeln sehr ernst und erlebten an der Firmung und an der Erstkommunion, dass auch kleine Feiern mit etwas Kreativität sehr schön sein können.»

Am Weihnachtstag sei zudem ein Besuch beim Betrieb im Jura geplant. Ob die dortige Beiz jedoch offen habe, sei ungewiss. «Vernünftig wäre es wohl, wenn sie nicht öffnet», so Tony Kaufmann. Wenn ein Familienmitglied auswärts ist, achten alle sehr genau auf die Regeln, denn niemand möchte das Virus einschleppen, betont Kaufmann, der sehr unter dem derzeit fehlenden Agrotourismus leidet. «Nur Einzelne schauen noch bei uns vorbei. Wir vermissen die tollen Begegnungen mit unseren Gästen.» Mit einem Wunsch an alle Gäste für frohe Weihnachten und einen guten Rutsch verabschiedet er sich.


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